Remscheid Lüttringhausens goldener Adler ist zurück

Remscheid · Mehr als ein halbes Jahr war der Sockel des Kriegerdenkmals leer. Nun ist der Wappenvogel wieder da.

 Der restaurierte Adler erstahlt in neuem Glanz. Gestern wurde er mit Hilfe eines Krans zurück auf den Sockel des Kriegerdenkmals gehoben.

Der restaurierte Adler erstahlt in neuem Glanz. Gestern wurde er mit Hilfe eines Krans zurück auf den Sockel des Kriegerdenkmals gehoben.

Foto: Jürgen Moll

Wo im November der Wappenvogel auf dem Kriegerdenkmal neben der evangelischen Kirche Lüttringhausen noch fünf Männer und Frauen an den Rand ihrer Kräfte gebracht hatte, schwebte er gestern bei seiner Rückkehr am Haken eines Kranwagens auf den Sockel zurück.

Mehr als ein halbes Jahr fristete der stolze Adler sein Dasein in der Werkstatt von Metallrestaurator Alexander Justen in Rheinbach bei Bonn. Dort wurde er rundum saniert, alte Farben wurden ab- und ein Gemisch aus Gold-Glimmer-Pigmenten wieder aufgetragen. So nimmt die vom Heimatbund Lüttringhausen initiierte und in Absprache mit der Denkmalbehörde organisierte Sanierung der Gedenkstätte allmählich Formen an. Das steinerne Monument wurde gereinigt, ausgebessert, und die Inschriften wurden neu aufgemalt.

Auch Restaurator Stefan Gloßner wuchtete gestern noch massive Mauersteine am Fuße des Denkmals zurecht. Die Zaunanlage ist abmontiert und wird durch zwei Lüttringhauser Firmen kostenfrei repariert, gereinigt und neu beschichtet. Inklusive der nicht unerheblichen Sachspenden beträgt das Investitionsvolumen für das ganze Projekt rund 30 000 Euro. Dazu hat entscheidend auch die Lüttringhauser Bürgerschaft beigetragen, die sich großzügig an der angestoßenen Spendensammlung beteiligte. "Einen solchen Kümmerer zu haben ist wichtig. Es ist toll, was der Heimatbund hier leistet", lobte Renate Falkenberg, Leiterin der Unteren Denkmalbehörde, die den "Anflug" des Adlers wie zahlreiche andere Zuschauer auch aus nächster Nähe miterlebte.

Alexander Justen war mit seiner Arbeit sehr zufrieden. Der neue Farbauftrag komme der Gold-Bronzierung des ursprünglichen Anstriches sehr nahe, sei aber nicht so anfällig für die Bildung von Patina.

Nicht nur als ortsbildprägende Gedenkstätte, sondern vor allem als "Zeitzeuge" sei der Erhalt des vor 128 Jahren errichteten Monuments wichtig, sagte Renate Falkenberg. So ist eigentlich nur folgerichtig, dass sich der Heimatbund jetzt vorgenommen hat, die zum Ensemble gehörende Treppenanlage zur Richthofenstraße hin auch noch in Angriff zu nehmen. Auch dazu wurde inzwischen eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Schätzungsweise werden diese Arbeiten noch einmal zusätzlich mit 10 000 Euro zu Buche schlagen.

Gefeiert werden soll die aus bürgerschaftlichem Gemeinsinn getragene Aktion, an die mit einem Dokument in einer Bleirolle im Sockel erinnert wird, am 8. August mit einem Bürgerfest. Dazu werde auch der Oberbürgermeister eingeladen, kündigte Heimatbund-Vorsitzender Peter Maar an. Und konnte sich da nicht verkneifen, die eigentlichen Eigentumsverhältnisse noch einmal ins Gedächtnis zu rufen. Gehört doch das durch die Bürger instandgesetzte Denkmal der Stadt. "Wir werden dem OB das Denkmal dann zur treuen Verwahrung der Stadtgemeinde Remscheid zurückgeben", meinte Maar mit verschmitztem Grinsen.

(bona)
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