Buchtipp Lost an der Algarve

Remscheid · Ein neuartiges Konzept der EU soll die innereuropäische Polizeiarbeit verbessern. Kommissariate der verschiedenen Länder sollen ihre besten Leute für ein Jahr austauschen, um Polizeimethoden der Partnerländer besser kennenzulernen. Da jedoch kein Polizeirevier auf seine besten Ermittler verzichten will, werden gerne die Kollegen entsandt, die sich nicht allzu großer Beliebtheit erfreuen.

Und so landet Kommissar Leander Lost an einem schönen Septembertag in Faro, an der Algarve. Ein sehr korrekter und schweigsamer Mensch - typisch deutsch - wie die portugiesischen Kollegen schnell urteilen. Doch genauso schnell werden sie erkennen, dass der junge Mann ein Handicap hat, das zwar für Misstöne im zwischenmenschlichen Bereich führt, aber für Ermittlungsarbeiten ein kriminalistischer Gewinn ist. Und so beginnt eine Teambildung der besonderen Art.

Die portugiesischen Kollegen bemühen sich ernsthaft darum, dem deutschen Kollegen die portugiesische Lebensart nahe zu bringen, und so erfährt auch der Leser vieles über die Schönheit, aber auch über die Schwierigkeiten mit denen das arme Land und seine Bewohner zu kämpfen haben. Die Krimihandlung, bei der es um die Wasserversorgung an der Algarve geht, ist ungemein spannend, was man dem Buch mit seinem humorvollen Anfang gar nicht zugetraut hätte.

Ich habe Leander Lost sehr ins Herz geschlossen und hoffe auf eine Fortsetzung.

Britta Frede, Buchhändlerin in Lennep, hat den Tipp geschrieben. Gil Ribeiro; Lost in Fuseta. 14,99 Euro.

(RP)
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