Remscheid Linke: Flüchtlinge in der Stadt verteilen

Remscheid · Appell: Bei der Anmietung von Wohnraum soll die Stadt alle Stadtbezirke nutzen, um die Integration zu erleichtern.

 Die Stadt bringt Flüchtlinge in Großunterkünften (wie hier in der Schule Hölterfeld) oder in Wohnungen unter.

Die Stadt bringt Flüchtlinge in Großunterkünften (wie hier in der Schule Hölterfeld) oder in Wohnungen unter.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Die Zuweisung von Flüchtlingen nach Remscheid hält an. Mit "150 bis 200" neuen zugewiesenen Asylbewerbern pro Monat rechnet Dezernentin Barbara Reul-Nocke. Derzeit leben knapp 1400 Menschen in Remscheid. Die Stadt ist weiterhin auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück für ein viertes Übergangswohnheim, das in Modulbauweise errichtet werden soll. Das Grundstück, dass sie dafür bislang ins Auge gefasst habe, komme nicht mehr in Frage, sagte Reul-Nocke der BM. "Wir fangen nun wieder von vorne an."

Noch gestalte sich die Unterbringung der Menschen halbwegs reibungslos, berichtete Jörg Schubert vom Bauamt der Stadt am Dienstagabend im Bauausschuss auf Anfrage der Linken. Es gebe noch bezahlbare Wohnungen. Die Stadt suche bevorzugt nach Objekten, wo sie gleichzeitig mehrere Menschen unterbringen kann. Das mache die Arbeit für die Betreuungsgruppen einfacher. Immer wieder mal würden der Stadt auch "ungeeignete Objekte" angeboten. Zeichen von "Goldgräberstimmung", wo Vermieter glauben, die Flüchtlingskrise zu ihren Gunsten ausnutzen zu können seien "die Ausnahme".

Schubert berichtete, dass mittlerweile auch von privaten Investoren neuer Wohnraum speziell für Flüchtlinge geschaffen werde. Diese nutzen dafür spezielle Förderprogramme im sozialen Wohnungsbau, die das Land aufgelegt hat. Linken-Fraktionschef Fritz Beinersdorf appellierte an die Stadt, bei der Verteilung der Flüchtlinge alle Stadtteile gleichmäßig in den Blick zu nehmen. Damit die Integration der Menschen gelinge, dürften sie nicht unter sich bleiben. Die Stadt sieht Beinersdorf in der Verantwortung, auch selber über Förderprogramme sozial geförderten Wohnraum zu schaffen. "Wir brauchen ausreichend Wohnraum für Menschen, die wenig Geld haben."

Die Sorge von Alexander Ernst (Wählergemeinschaft), dass in Remscheid ähnlich wie in Berlin oder anderen Großstädten die Stadt von Vermietern über den Tisch gezogen wird, weil zu hohe Mieten verlangt werden, zerstreute Schubert. Die Stadt zahle "normale Mieten" und trete auch immer selber als Mieter auf. Über Externe werde dieses Thema in Remscheid nicht abgewickelt.

(RP)
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