Remscheid Lenneps Pflaster bei Wirten heiß begehrt

Remscheid · Café- und Restaurantgäste sitzen gerne draußen. Aber dem Antrag des Tortenateliers auf mehr Platz kann das Amt zurzeit nicht entsprechen.

 Mitten in der Altstadt stellen viele Wirte Tische und Stühle nach draußen. Einige würden ihren Terrassen gerne ausdehnen.

Mitten in der Altstadt stellen viele Wirte Tische und Stühle nach draußen. Einige würden ihren Terrassen gerne ausdehnen.

Foto: nico hertgen

Bei schönem Wetter sind die 28 Außensitz-Plätze des "Tortenateliers" schnell besetzt. Nicht nur Raucher oder Radfahrer genießen ihren Cappuccino und Co dann am liebsten unter freiem Himmel mit Blick auf den Alter Markt, sondern auch Familien, Rentner oder Berufstätige in der Mittagspause. "Doch wir dürfen die Außengastronomie-Fläche nicht ausdehnen", sagt Edmund Joska, einer der beiden Inhaber, enttäuscht. "Stellplätze gehen vor, lautete die Begründung."

Der Haken des Vorhabens sei, dass drei der Stellplätze auf dem Alter Markt wegfallen würden. Bereits die ehemalige Stadtplanerin Sigrid Burkhart habe erklärt, dass der Parkraum bleiben müsse. Das jüngste Gutachten zum ruhenden Verkehr besagt eindeutig, dass der Parkdruck gerade in der Altstadt sehr hoch ist. Außerdem werden diese Stellplätze momentan neu angeordnet und markiert, sagt Jürgen Beckmann, Leiter des Ordnungsamtes. Daher könne dem Antrag nicht entsprochen werden. Die generelle Frage laute aber: "Braucht man Autos in der Altstadt?" Der Druck wächst. Auf Lenneps Pflaster ist mehr Leben - auch ohne Designer Outlet-Center. Dazu hätten vermutlich die Vereinsaktivitäten wie die Veranstaltungsreihe Lenneper Sommer beigetragen. Damit auch die Wirte vom Besucherzustrom profitieren, sei man ihnen entgegengekommen. Insgesamt erhielten sie mehr Platz auf dem Alter Markt. Den dürfen sie ganzjährig nutzen, obwohl sie nur für fünf Monate Sondernutzungsgebühr bezahlen. Offiziell müssen sie bei Veranstaltungen das Feld zwar räumen. Allerdings können sie in Absprache mit den Veranstaltern Tische und Stühle draußen stehen lassen. "Das funktioniert in der Regel gut", sagt Beckmann. Generell müssten Durchfahrtbreiten für Feuerwehr und Autofahrer gewährleistet sein.

Edmund Joska hält die Erweiterung auch mit diesen Auflagen für realisierbar. Bereits im vergangenen Jahr hatten die beiden Chefs, die auch in Radevormwald einen Gastronomiebetrieb führen, den Versuch gestartet, etwa 28 Quadratmeter für 20 Sitzplätze hinzuzugewinnen: ein drei mal neun Meter großer Streifen auf dem oberen Alter Markt. Auch mit dem Wochenmarkt gebe es keine Konflikte, die Stände lägen außerhalb des Bereichs.

Die Tortenatelier-Betreiber bleiben am Ball und wollen 2016 wieder einen Antrag stellen. "Man muss den Bedarf anzeigen", sagt Joska. Ein vorzeitiges Reagieren auf die Konkurrenz durch die Gastronomie im DOC sei dies nicht. "Das ist ja noch weit weg." Er gehe davon aus, dass die Stellplatzfrage in der Altstadt ohnehin neu aufgerollt wird. "Wenn 800 bis 1000 Menschen nach Lennep strömen und auch auf dem Alter Markt in einem Café oder Restaurant Platz nehmen möchten, müssen die Parkplätze wegfallen."

(RP)
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