Remscheid Lenneper Schützen - Kirmes und Forellenzug

Remscheid · Geschossen wird beim Königsschießen scharf, doch der "Hirsch" ist schon lange tot. Sein Konterfei ziert eine Schießscheibe. Das bremst die Schützen des Lenneper Schützenvereins 1805 keineswegs aus. Sie stehen schon in den Startlöchern. Am nächsten Montag schießen sie im Schützenhaus Endringhausen mit einem Kleinkalibergewehr auf 50 Metern um die Königswürde.

Nachdem gestern zum 210. Mal die Generalversammlung im Schützenhaus das Schützen- und Volksfest am Wochenende eingeleitet hatte, haben die Verantwortlichen des Vereins für die Dauer der Festlichkeit ihre Sorgenfalten vergessen. Danach werden sie sich weiter Gedanken machen, wo im nächsten Jahr ihr Schützenfest und die dazugehörige Kirmes stattfinden werden. "Wir hängen komplett in der Luft", sagten Manfred Noll-Baues, Presse- und Bogenwart, und der zweite Kassierer Hubert-Jürgen Potthoff im Gespräch mit der BM. Die Stadt habe dem Verein einen "adäquaten Platz" versprochen, bevor mit dem Designer Outlet-Centers (DOC) begonnen werde. Einen konkreten Vorschlag habe die Stadt dem Verein bis jetzt noch nicht unterbreitet. Er warte darauf. Immerhin will der Verein Tradition und Schießsport gleichrangig bewahren.

Zur Tradition gehört selbstredend das gesamte Schützenfest, beginnend mit der gestrigen Generalversammlung, bei der Königin Elke Fitzner als eine der letzten Handlungen ihrer Amtszeit die Königinnenplakette dem Verein übergab. Eine besondere Tradition repräsentiert auch der "Forellenzug" am Montag um halb zehn durch die Lenneper Altstadt. Er soll die Verbundenheit der Schützen mit der Bevölkerung symbolisieren. Seinen Namen trägt der Zug weniger wegen der Plastik-Forelle am Anfang, sondern, weil er sich in der Art einer schwimmenden Forelle durch die Altstadt "schlängelt".

Derzeit verfügt der Verein über rund 110 Mitglieder, davon sind 40 bis 50 Personen aktiv. Der Verein beteiligt sich an vielen Wettkämpfen und hat auch einen Deutschen Meister in seinen Reihen: Manfred Reinemund hat 2014 in verschiedenen Disziplinen diesen Titel errungen. Auch das Bogenschießen kann trainiert werden. Das ist auch für Kinder und Jugendliche interessant: Sie dürfen bereits ab zehn Jahren unter Anleitung eines Erwachsenen mitmachen. Zur Verfügung stehen zwei Bahnen zwischen zehn und 50 Meter. Das Bogenschießen fördere die Fähigkeiten zur Konzentration und Ruhe, sagte Bogenwart Noll-Baues. Nicht nur aus diesem Grunde freut sich der Verein, wenn sich noch mehr Alt und Jung dem Verein anschließen. Einfach zu den Trainingszeiten in Endringhausen vorbeikommen. Der Verein lädt zudem alle ganz herzlich ein, sowohl das Schützenfest in Endringhausen als auch die Kirmes auf dem Jahnplatz zu besuchen.

(RP)
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