Remscheid Lenneper Feuerwehr zieht bald um

Remscheid · Die Einheit der Freiwilligen Feuerwehr Lennep feierte das langersehnte Richtfest ihrer neuen Feuerwehrwache in der Karlstraße. Der Zeitverlust, den es wegen des Dauerregens gab, ist mittlerweile wieder aufgeholt.

 Löscheinheitsführer Christian Wette (r.) mit Stellvertreter Andreas Hackländer vor dem Rohbau.

Löscheinheitsführer Christian Wette (r.) mit Stellvertreter Andreas Hackländer vor dem Rohbau.

Foto: Jürgen Moll

Sobald der Rohbau fertig und das Dach drauf ist, wird für gewöhnlich das traditionelle Richtfest gefeiert - normalerweise am helllichten Tag. Der Zimmermann steigt dann mit dem Bauherrn aufs Dach, spricht seinen reimenden Richtspruch und stößt mit einem Glas Schnaps auf den Bauherrn an, der im Anschluss den letzten Nagel ins Gebälk haut. Bei der Freiwilligen Feuerwehr Lennep war das am Donnerstag allerdings etwas anders: Es war bereits dunkel geworden, als Vertreter der Einheit sowie der Berufsfeuerwehr die Gäste gegen 19 Uhr auf der Baustelle in Empfang nahmen. Rote und blaue Scheinwerfer erleuchteten das Innere des noch nackten Betonbaus, der künftig das neue Domizil der Lenneper Wehr sein wird. Um möglichst viele Kameraden, die allesamt ehrenamtliche Helfer sind und tagsüber ihren Berufen nachgehen, am Richtfest teilnehmen zu lassen, wurde es in die Abendstunden verlegt.

Und sie kamen zahlreich. Auch viele Jugendliche der Jugendfeuerwehr ließen sich diesen historischen Moment nicht entgehen. Denn nach 150 Jahren - ein Jubiläum, das sie in diesem Jahr ausgiebig feierten - wird die Lenneper Einheit ein neues Gerätehaus an einem neuen Standort erhalten. Bekanntlich muss die Wehr ihre denkmalgeschützte Wache an der Mühlenstraße im Zuge des DOC-Baus aufgeben und erhält als Ersatz einen Neubau im Gewerbegebiet unweit des Lenneper Bahnhofs. 1,3 Millionen Euro kostet der Bau - exakt nach den Plänen der Gerätehäuser in Hasten und Lüttringhausen -, der im Juli dieses Jahres begonnen wurde und im Juli 2018 fertig sein soll. Im Frühjahr ist der Umzug der Einheit geplant.

Der Zimmermann stieg mit Berufsfeuerwehrmann Josef Köster, zuständig für die Abteilung Technik und somit auch für die Gerätehäuser der Freiwilligen Wehren, und Christian Wette, Einheitsführer der Lenneper, aufs Dach. Zwischen seinen Reimversen ließ er sich mit der Aufforderung "Kamerad, schenk ein" ein gefülltes Schnapsglas reichen, das er schließlich am Haus zerdepperte. Köster und Wette durften dann - unter den kritischen und amüsierten Blicken ihrer Kameraden- die beiden letzten Nägel ins Gebälk hauen.

Der Baufortschritt, berichtete Köster, laufe soweit nach Plan. "Wir hatten witterungsbedingt lediglich eine Verzögerung von vier Wochen, die uns aber nicht aus der Ruhe gebracht hat." Wegen anhaltenden Regens konnte der Beton fürs Fundament nicht gegossen werden. Doch dieser Zeitverlust sei mittlerweile wieder aufgeholt. "Wichtig war, dass das Haus vor Wintereinbruch dicht ist, damit die Gewerke nun Innen weiterarbeiten können, Elektroleitungen und andere Dinge installiert werden", sagte der Lenneper Einheitsführer Christian Wette. Bevor es aber damit losgeht, werden in der kommenden Woche erst einmal Fenster und Tore in den Bau eingesetzt.

Wette zeigte sich sehr zufrieden mit dem neuen Domizil seiner Einheit. "Das ist ein gutes Gefühl, jetzt hier drin zu stehen." Gemeinsam mit seiner 34-köpfigen Einheit, den elf Mitgliedern der Ehrenabteilung und den 18 Jugendlichen der Jugendfeuerwehr freut er sich, im kommenden Jahr in eine moderne und größere Wache als bislang einziehen zu können.

(sebu)
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