Remscheid Lennep - Mekka der Wissenschaft

Remscheid · Das umgebaute Geburtshaus des Nobelpreisträgers Wilhelm Conrad Röntgen wird Lennep zahlreiche Besucher aus aller Welt bescheren, sagt Museumsleiter Uwe Busch.

 Noch ist das Röntgen-Geburtshaus eine Baustelle. Eine Animation zeigt, wie es später mal im "Röntgen-Club" aussehen soll.

Noch ist das Röntgen-Geburtshaus eine Baustelle. Eine Animation zeigt, wie es später mal im "Röntgen-Club" aussehen soll.

Foto: Röntgen-Gesellschaft

Aufbruchstimmung für Lennep hat der Leiter des Deutschen Röntgen-Museums, Dr. Uwe Busch, bei einem Ortstermin mit Mitgliedern des Kulturausschusses im Geburtshaus von Wilhelm Conrad Röntgen in der Lenneper Altstadt verbreitet. Nach der denkmalgerechten Sanierung und dem Umbau zu einem Mix aus Begegnungsstätte und Ausstellungsraum werde das Haus Wissenschaftler und Fachleute aus aller Welt nach Lennep locken, prophezeite Busch.

Lennep werde dann zum "Röntgen-Mekka", weil jeder, der beruflich mit der bahnbrechenden Erfindung Röntgens zu tun habe, nun die Möglichkeit habe, dem Erfinder nahe zu sein. Dieses "emotionale Element" eines Geburtshauses mache den Unterschied zum benachbarten Röntgen-Museum aus und sei eine ideale Ergänzung. Busch hält es für wahrscheinlich, dass künftig viele wissenschaftliche Verbände Tagungen in Lennep organisieren werden, um diese mit einem Besuch im Geburtshaus zu verbinden. Die Klosterkirche als Tagungszentrum für 100 bis 300 Gäste biete dafür ideale Möglichkeiten in fußläufiger Nähe mitten in Lenneps historischer Altstadt.

Welches Echo das Projekt schon jetzt in der wissenschaftlichen Welt habe, zeige eine Spende der amerikanischen Röntgengesellschaft, die die Pläne für das Geburtshaus mit 25 000 Euro unterstützt.

Busch zeigte sich überzeugt, dass die Umbau-Kosten von Höhe einer Million Euro zusammenkommen. Die Signale vom Land und der NRW-Stiftung seien positiv. Über die für diesen Zweck gegründet Stiftung sollen die Eigenmittel sichergestellt werden.

Derzeit ruht die Baustelle an der Pastoratstraße in der Altstadt, weil die Förderentscheidungen unter anderem des Landschaftsverbandes (LVR) abgewartet werden sollen. Alle vorbereitenden Arbeiten sind aber gemacht.

Obwohl das Geburtshaus des Nobelpreisträgers nur wenige Jahre jünger ist als das Haus Cleff am Hasten, sei sein Zustand ungleich besser, sagte der Remscheider Architekt Christof Welke, dessen Büro sich auf die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude spezialisiert hat und die Stadt unter anderem bei der Sanierung des Rathauses begleitet hat.

Welke zeigte den Politikern beim Ortstermin Animationen davon, wie die drei umgebauten Etagen am Ende aussehen werden. Darunter auch das Bild vom "Röntgen-Club" mit Lounge-Atmosphäre im ersten Obergeschoss, wo sich die Gäste nach der Tagung noch zum Gedankenaustausch zurückziehen können. Im Dachgeschoss können Gäste der Fachgesellschaft in einer kleinen Wohnung, die hier eingerichtet wird, übernachten. Auch für Stipendiaten soll dies ein "Denk-und Lernort" sein.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort