Remscheid Lennep feiert sich als Pilger-Mekka

Remscheid · Alle Aktivitäten, die Lennep rund um den Jakobsweg gestartet hat, sind nun auf einer ansprechend gestalteten Kunststofftafel festgehalten.

 Pilgerfreunde: Burkhard Mast-Weisz, Harald Blondrath (Stadtführer), Markus Kötter, Willy Oberlis und Thomas Schmittkamp (Lennep Offensiv).

Pilgerfreunde: Burkhard Mast-Weisz, Harald Blondrath (Stadtführer), Markus Kötter, Willy Oberlis und Thomas Schmittkamp (Lennep Offensiv).

Foto: Hertgen

Gestern Nachmittag enthüllten Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz und Bezirksbürgermeister Markus Kötter die neue Tafel, die an die Einweihung des Projektes "Wege der Jakobspilger im Rheinland" im Jahr 1999 und an die von Lennep Offensiv seit 2010 jährlich organisierten Pilgerwanderungen erinnert.

Angebracht wurde das Gedenkschild am Rand der Altstadtbühne, vor der sich Pilger und Gäste an langen Tischen versammelten und unter anderem mit Schmalzbroten und der eigens für den Tag gebackenen "Tarte de Santiago" stärkten. 58 Pilger waren am Morgen mit dem Bus nach Köln-Widdersdorf gefahren, sodann fünf Kilometer zur Abtei Brauweiler gewandert, wo Remscheids früherer Stadtdechant und Gemeindepfarrer von St. Bonaventura, Dr. Peter Schmedding, die Wanderer auf den Spuren des Heiligen Jakobus begrüßte und den Gottesdienst feierte.

"Es hat sogar Applaus in der Kirche gegeben", berichtete Teilnehmerin Annette Koslowski von der beeindruckenden Predigt, die auch bei anderen Pilgern sehr gut angekommen war. Anschließend gab es noch eine Führung durch die Abtei, bevor sich der Bus gen Pilgerfest in Lennep in Bewegung setzte. Dass Pilgern vor Ort ein Thema ist, dem zusehends mehr Bedeutung beigemessen wird, bestätigte Willi Oberlies, der als Vorstandsmitglied von Lennep Offensiv die Veranstaltung organisiert hat. "In den Anfängen wanderten knapp 30 Leute mit. Heute waren wir doppelt so viele", sagte er erfreut. Demgemäß stießen auch die angebotenen Souvenirs mit Tassen, Keramikkacheln oder Weine aus Anbaugebieten entlang des Jakobsweges auf Interesse.

Annette Koslowski hat im letzten Jahr an der von Lennep Offensiv organisierten Reise nach Santiago de Compostela zum Grab des Heiligen Jakobus teilgenommen und auch vor Ort schon verschiedentlich den Pilgerweg erwandert. Den Pilgerstempel indes, hat sie sich nicht immer abgeholt. "Das ist mir nicht so wichtig. Man macht dies ja in erster Linie für sich selbst."

Bevor bei Livemusik der Coverband "on-its-own" und Sonnenschein weitergefeiert wurde, hatte Mast-Weisz die Bedeutung des Pilgerns in Bezug zur Solidaritätswelle für die in Remscheid in der letzten Woche neu untergebrachten 150 Flüchtlinge gesetzt. "Pilgern heißt auch, Spiritualität und Gemeinschaft zu erleben und sich darauf zu besinnen, wie gut es uns eigentlich doch geht. Ich wünsche mir, dass wir immer mal wieder nach rechts und links schauen und denjenigen in unserer Stadt wahrnehmen, der Hilfe braucht."

An die Ehrenamtler von Lennep Offensiv richtete er ein großes Lob. Der Verein zeige, wie schön es sei, in Lennep gemeinsam zu feiern.

(RP)
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