Remscheid Lehrerinnen-Trio führt jetzt die GEW

Remscheid · Jürgen Gottmann gab nach 42 Jahren den Posten des GEW-Vorsitzenden des Stadtverbandes auf. Weil niemand allein für das Amt kandidierte, teilen sich nun drei Pädagoginnen diese Aufgabe.

 Gut beschirmt waren die GEW-Mitglieder unter der Leitung ihres Vorsitzenden, Jürgen Gottmann (r.). Er setzte sich für ihre Belange ein. Nun trat der pensionierte Grundschulrektor zurück.

Gut beschirmt waren die GEW-Mitglieder unter der Leitung ihres Vorsitzenden, Jürgen Gottmann (r.). Er setzte sich für ihre Belange ein. Nun trat der pensionierte Grundschulrektor zurück.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Es sind große Fußstapfen, die Jürgen Gottmann hinterlässt. Nach 42 Jahren als Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Stadtverband Remscheid trat er bei der Jahreshauptversammlung am Donnerstag zurück.

Abgelöst wird er durch ein neues Leitungsteam, für das die Satzung der GEW geändert werden musste: Ute Brocke (Grundschullehrerin), Anne Nass (Grundschullehrerin) sowie Heike Linsdorf (Förderschullehrerin) wurden mit 39 Ja-Stimmen, einer Neinstimme, zwei Enthaltungen und gewählt.

Nachdem sich niemand für den Posten des Vorsitzenden finden ließ, erklärten sich die drei Frauen bereit, der Vorsitz in der neuen Variante zu übernehmen.

"Wir haben uns gefunden und werden das angehen", erklärte Brocke vor der Wahl. Dabei hat das neue Team großen Respekt vor der geleisteten Arbeit Gottmanns, der als Obmann für Rechtschutz dem Vorstand weiterhin erhalten bleibt. "Wir hoffen, die großen Fußstapfen ein bisschen verwischen zu können, um denen, die nach uns kommen, den Weg leichter zu machen", merkte Nass an.

Vor seiner offiziellen Verabschiedung als Vorsitzender, die mit Standing Ovation ablief, resümierte Gottmann noch einmal die letzten vier Jahrzehnte. Die 70er Jahre seien vor allem durch den Lehrermangel und die Kürzungen des Schuletats geprägt gewesen. Aber auch die Diskussion um eine Gesamtschule stand auf der Agenda der GEW. Ausländische Schüler, die Einführung der RAA, die Überlastung der Lehrer sowie die feste Einstellung der Berufseinsteiger waren ebenfalls wichtige Themen in der Zeit von Gottmann.

Zuletzt beherrschten vor allem die Inklusion sowie Gewalt in der Schule sein Wirken. Diese Themen werden auch das neue Leitungsteam beschäftigen. "Flüchtlinge ist die nächste Gruppe, die auf uns zukommt. Die Arbeit wird nicht weniger", sagte Brocke.

(lupi)
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