Remscheid Langstreckenläufer mit großem Format

Remscheid · Heiter und herzlich verabschiedeten rund 200 Gäste Volksbank-Chef Frithjof Grande in den Ruhestand.

 Abschied aus der Vorstandsetage der Volksbank: Frithjof Grande bekam viele Lobreden zu hören, unter anderem vom Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Schäfer - und blieb sich wie immer in Bescheidenheit treu.

Abschied aus der Vorstandsetage der Volksbank: Frithjof Grande bekam viele Lobreden zu hören, unter anderem vom Aufsichtsratsvorsitzenden Thomas Schäfer - und blieb sich wie immer in Bescheidenheit treu.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren, 42 Kilometer Laufen - der Triathlet Frithjof Grande hat diese Distanzen schon häufig überwunden, mit einem "unverschämten Lächeln" wie sein Weggefährte Hans-Joachim Reinke es von gemeinsamen Trainingseinsätzen kennt. "Du bist ein Mann für die Langstrecke und gehst gerne über die volle Distanz", sagt Reinke, der als Vorstandsvorsitzender die Union Investment Holding führt.

Ausdauer, Vertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit und die seiner Mitarbeiter, Einfühlungsvermögen, rechts und links schauen, Menschen auf Augenhöhe begegnen und sie mitnehmen - diese Eigenschaften wurden Frithjof Grande gestern im Volksbank-Casino am Tenter Weg zugeschrieben, Nicht nur von Reinke und nicht nur als Triathlet. Nach fast 30 Jahren bei der Volksbank, mehr als elf davon als Vorstandsvorsitzender verabschiedete sich der 65-Jährige in den Ruhestand. Neben der Familie mit Frau, Sohn Schwiegertochter und Enkelkind waren mehr als 200 Kunden, Mitarbeiter, Freunde sowie langjährige Weggefährten gekommen. "Die Bude ist voll - Frithjof, du kannst nicht alles falschgemacht haben", brachte es Aufsichtsratsvorsitzender Thomas Schäfer auf den Punkt.

Es war ein heiterer und herzlicher Abschied, den Grandes Nachfolger, Andreas Otto, mit einer eindrucksvollen Erfolgsbilanz in Zahlen verzierte. Zwischen 2000 und heute erhöhte sich die Bilanzsumme der Volksbank Remscheid-Solingen von einer Milliarde auf 1,5 Milliarden Euro, das Eigenkapital verdoppelte sich nahezu von 43 auf 82 Millionen Euro. Mit zwölf Prozent erreichte die Ausbildungsquote unter Grandes Regie Rekordhöhe. Die Zahl der Mitarbeiter konnte trotz schweren Fahrwassers bei rund 280 konstant gehalten werden. Grande habe das Bankhaus modernisiert und geprägt, das Private Banking in neuer Form etabliert und als "erster und bester Kundenbetreuer" höchste Maßstäbe gesetzt, betonte Otto.

Der so hoch gelobte Grande tat, was er immer tat. Er behielt Bodenhaftung und Format. Mit Blick auf seine Mitarbeiter sagte er: "Ich war bei allem einer von 280, wären die 279 nicht gewesen, wäre gar nichts gelaufen." Seine großen Erfolge bei der Werbung und Betreuung von Kunden erklärte er so: "Wir hatten nicht nur Sonnenschirme, sondern auch Regenschirme, deshalb kamen viele zu uns, denn andere hatten keine Regenschirme." Mit einer humorvollen Spitze verabschiedete sich der gertenschlanke und austrainierte Banker augenzwinkernd von seinem Nachfolger, Andreas Otto, der zum 1. Januar den Vorsitz übernimmt: "Wir waren ein tolles Team und hatten stets ein gutes Durchschnittsgewicht."

(bu)
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