Remscheid Lärm vom Schulhof stört Anwohner

Remscheid · Probleme im Schulzentrum Klausen. Beschwerdeausschuss setzt auf einvernehmliche Lösung.

 Thomas Judt: Kein Geld für Schallschutzmaßnahmen.

Thomas Judt: Kein Geld für Schallschutzmaßnahmen.

Foto: HN

Seit die Grundschule Eisernstein vor drei Jahren ins Schulzentrum Klausen gezogen ist, habe sich der vom Schulhof ausgehende Geräuschpegel enorm erhöht, beschreiben Anlieger des benachbarten Dachswegs die Nachbarschaft mit der Schule.

Mit seiner Bitte, die tägliche Nutzung des Hofes zeitlich und auch die Nutzergruppen einzuschränken, wandte sich jetzt ein Anwohner an den Beschwerdeausschuss. "In Klausen gibt es so viele Wiesen zum Fußballspielen. Das muss man dann doch nicht auch noch auf dem Schulhof tun", sagte der Lüttringhauser bei der Sitzung am Mittwochabend. Mitnichten störten Eltern, die mit ihren Kindern das Radfahren auf dem Gelände übten. Vielmehr seien es die 16- bis 18-Jährigen, die dort bis in die Abendstunden zum Beispiel das Basketballspiel trainierten.

Die Mitarbeiter des Gebäudemanagements hatten sich die Örtlichkeiten angeschaut und die Schilderungen der Anwohnerschaft bestätigt. Weil der Pausenhof von drei Seiten bebaut ist, schlägt der Schall in Richtung Dachsweg zurück. Aus diesem Grund werden im offenen Ganztagsbereich der Grundschule nur Softbälle benutzt. Gleichwohl wollte keine Fraktion Kinder und Jugendliche in ihrem Bewegungsdrang einschränken.

Andererseits konnten die Politiker auch das Ruhebedürfnis der Anlieger gerade abends und an Sonntagen nachvollziehen. Dass sich der Beschwerdeführer nicht nur beklagt, sondern auch konstruktive Vorschläge zur Verbesserung der Situation gemacht hatte, wurde ebenso einhellig gelobt. Schlussendlich folgte das Gremium dem Vorschlag von Stefanie Bluth (SPD), das Thema in die Bezirksvertretung abzugeben. Dort könne man einen Ortstermin vereinbaren und dabei das Gespräch mit Vertretern der Jugendhilfe, den Vereinen vor Ort und der LEG als größte Vermieterin im Lüttringhauser Stadtbezirk suchen. Darin sieht auch die Verwaltung einen erfolgversprechenden Lösungsansatz. "Wir sollten die Chance nutzen, die Jugendverwaltung mit ins Boot zu nehmen", sagte Thomas Judt, Leiter des städtischen Gebäudemanagements. Ähnliche Probleme seien an der Grundschule Menninghausen durch konstruktives Miteinander gelöst worden.

So könnten Streetworker oder Mitarbeiter der Lüttringhauser Jugendhilfe "Schlawiner" gerade den jugendlichen Nutzern alternative Orte für Sport und Spiel aufzeigen. Keine Möglichkeit sah Judt indes für Schallschutzmaßnahmen. "Das kriegen wir haushaltstechnisch nicht hin - auch mit möglichen Förderprogrammen nicht. Das Budget für Instandhaltung ist doch um die Hälfte gekürzt worden. Das heißt: 3,2 Millionen Euro weniger. Die restlichen Mittel brauchen wir für die Schulen", zeigte Judt die Sparzwänge im Haushalt auf.

(bona)
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