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Remscheid Kurzfristig keine Umweltzone

Remscheid · Die Stadt prüft zurzeit, ob es in bestimmten Gebieten Fahrverbote geben wird. Dass es soweit kommt, ist zwar unwahrscheinlich. Für Pendler aber könnten schon bald harte Zeiten anbrechen: Mehr als 10000 Wagen aus Remscheid würden keine Feinstaubplakette erhalten.

Die Stadt prüft zurzeit, ob es in bestimmten Gebieten Fahrverbote geben wird. Dass es soweit kommt, ist zwar unwahrscheinlich. Für Pendler aber könnten schon bald harte Zeiten anbrechen: Mehr als 10 000 Wagen aus Remscheid würden keine Feinstaubplakette erhalten.

Die Remscheider Autofahrer brauchen wohl keine Angst zu haben, dass ihre Stadt wegen zu hoher Feinstaubbelastung zur Umweltzone wird. „Kurzfristig wird es keine geben“, sagt Umweltamtsleiter Wolfgang Putz. „Auch langfristig ist es eher unwahrscheinlich.“

Bisher hat es in Remscheid noch keine Messungen der Feinstaubbelastung gegeben. Damit sich Stadt und Rat ein erstes Bild über ein mögliches Überschreiten der Schadstoffgrenzwerte machen können, hat das Umweltamt jetzt Modellrechnungen für kritische Verkehrspunkte in Remscheid durchgeführt: Die Behörde nahm Abschnitte der Freiheitstraße, der Lenneper Straße, der Burger Straße und Vieringhausen unter die Lupe. Diese Strecken seien besonders gefährdet, weil sie viel befahren sind und es gleichzeitig eine dichte Randbebauung gibt, erklärt Putz. Schadstoffe sammeln sich daher dort besonders stark an. Die Ergebnisse der Untersuchung werden am 13. März dem Bauausschuss vorgelegt.

Erst dann wird darüber entschieden werden, ob überhaupt Messungen durchgeführt werden müssen. Sollte es dazu kommen und würden diese ein Überschreiten der Grenzwerte für die Feinstaubbelastung ergeben, müsste in einem weiteren Schritt zunächst ein Luftreinhalteplan aufgestellt werden. „Eine Umweltzone wäre dann eine Option“, sagt Putz. Aber auch andere Maßnahme wie Geschwindigkeitsbegrenzungen oder die Beschränkungen des Durchgangsverkehrs wären möglich.

Eine Umweltzone würde aber nur Sinn machen, wenn sie sehr weiträumig ist, betont der Behördenleiter, denn nur ein Teil der Belastung entstehe in den betroffenen Abschnittenen selbst. Im Ruhrgebiet steht deswegen eine Zone zur Diskussion, die von Dortmund bis Duisburg reicht. Eine Umweltzone nur für die Freiheitstraße wird es also kaum geben. „Wir werden genau verfolgen, welche Erfahrungen andere Städte mit Umweltzonen machen“, sagt Putz.

In Köln und im Ruhrgebiet könnte es bereits 2008 soweit sein. Für viele Remscheider Autofahrer heißt es dann dort: Wir müssen draußen bleiben. Mehr als 10 000 der über 60 000 in Remscheid zugelassenen Autos würden keine Plakette erhalten, die ihnen die Fahrt in dem Gebiet erlaubt, darunter 1670 Diesel-Fahrzeuge und gut 8320 Benziner. Kritisch könnte es bei hoher Feinstaubbelastung auch für die rund 1950 Diesel-Pkw werden, die nur eine rote Plakette bekommen würden.

Auch wenn es bisher noch keine Zonen gibt, seit Donnerstag sind die Plaketten zu haben. Preis: 5,30 Euro „Am ersten Tag haben wir 20 Stück verkauft“, sagt Bürgeramtsleiter Rudolf Reuber. „Wenn es die ersten Fahrverbote in NRW gibt, wird es einen großen Schub geben.“

(RP)
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