Remscheid Kompromisslos den eigen Stil pflegen

Remscheid · Die Remscheider Band "Ryders" ist sogar beim Internetanbieter "Spotify" zu hören.

 Die Band "Ryder" bei einer Probe mit Sängerin Natalia Szarzec.

Die Band "Ryder" bei einer Probe mit Sängerin Natalia Szarzec.

Foto: Nico Hertgen

Rock der melodischen Sorte samt zahlreicher fetziger Melodien und Soli trifft bei der Remscheider Band "Ryders" auf geschmeidig nach vorne rockende Rhythmen, die sofort mitreißen. Im Gesamtpaket ergibt sich mit der markanten Stimme von Sängerin Natalia Szarzec ein variantenreiches Gebräu, das voller Energie steckt.

Kiss, Led Zeppelin, AC/DC und Iron Maiden - die Helden der "Ryders" gehören zu den ganz Großen im Bereich Rock und Metal. Um einmal vielleicht selbst dazuzugehören, übt die Band fleißig. Dreimal die Woche treffen sich die Musiker für fünf Stunden, um zu proben und neues Material zu entwickeln. "Wir haben den Anspruch, dass alles stimmt, wenn wir auftreten", sagt Gitarrist und Bandleader Marvin Kottsieper. Nachdem der neue Schlagzeuger Marcel Jaspert sich gegen Mitbewerber durchgesetzt hat, galt es den neuen Mann an den Fellen erst einmal einzuspielen. Jetzt setzt die Gruppe wieder ganz auf Live-Auftritte. Der nächste ist für den 14. Mai im Rack'n'Roll geplant.

Die Songs entstehen, genauso wie die Texte, gemeinsam. "Einer bringt was mit, und dann arbeiten wir an den Parts", erklärt Kottsieper. Manchmal ändern die Perfektionisten auch erst nach dutzenden Probedurchgängen Feinheiten. "Oft kommt einem einfach beim Spielen eines Songs eine tolle neue Idee", meint Bassist Fabian Eichhorst. Auch bei den Texten überlässt die Gruppe nichts dem Zufall. "Wir wollen keine kitschigen Texte oder Klischees", sagt Rhythmusgitarrist Alexander Palm. Der Ehrgeiz zahlt sich aus. Bei einem wöchentlichen Radiocontest gewann die Gruppe mit ihren Liedern viermal in Folge und wurde dann zwangsweise aus der Wertung genommen. Dafür kann man die Band aber immer noch beim Internet-Musikanbieter Spotify hören. "Wir sind da schon stolz drauf", sagt Kottsieper.

Alleine der coole Beginn von "Feeling of Love and Peace" lässt wegen seines fetzigen Riffs Freunde von Groove und Rock mit der Zunge schnalzen. Dank des kreativen Einsatzes verschiedener Beats entwickeln sich hervorragende Dynamiken, die ein durchgängig hohes Spannungsniveau garantieren. Dabei muss die Gruppe nicht einmal unentwegt aufs Gaspedal treten. Die ruhigeren Parts gehen sofort ins Ohr und als Hörer ertappt man sich dabei, dass man die Melodien fast wie von selbst mitpfeift.

Szarzec verleiht der Musik mit ihrer Stimme eine ganz eigene Note. "Im Classic Rock hört man eigentlich meist Sänger, aber ich passe stimmlich auch gut", meint sie und berichtet lachend, dass manche Hörer bei den "Ryders" sogar einen Sänger am Mikrophon vermutet hätten. Ihre eher dunkle Gesangsstimme macht es möglich. Mit guter Technik setzt sie durch Variationen zusätzlich zahlreiche Akzente und trifft die Atmosphäre der Stücke. Szarzec weiß allerdings selbst, dass ihr Stil in seiner kompromisslosen Ausrichtung nicht jedem Hörer zusagen wird. "Mit meiner Stimme polarisiere ich", sagt sie. Aber Eingeständnisse für die Massentauglichkeit muss man bei den "Ryders" im Sinne einer waschechten Rockband nicht fürchten.

Infos zur Band und Hörproben unter www.ryders-music.de; Unplugged-Konzert am 14. Mai, 20 Uhr, im Rack'n'Roll. Der Eintritt ist frei.

(RP)
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