Remscheid Kommt "Tante Emma" auf den Hasenberg?

Remscheid · Die IG Hasenberg ist mit ihrem Vorhaben, im Lenneper Stadtteil einen neuen Laden für die Nahversorgung einzurichten, einen Schritt weitergekommen. Wie bei einem Pressegespräch gestern berichtet wurde, erhält der Verein 5000 Euro Landesförderung, um ein zweites Gutachten in Auftrag zu geben.

 Ein integriertes Café soll für Begegnungen sorgen.

Ein integriertes Café soll für Begegnungen sorgen.

Foto: Jürgen Moll

Eine erste Analyse, um die Rahmenbedingungen für ein solches Geschäft zu ermitteln, hatte die Wohnungsgesellschaft Gewag finanziert. Jetzt sollen die Anwohner auf dem Hasenberg befragt werden, ob sie Interesse haben, in einem solchen Laden einzukaufen oder dort Dienstleistungen in Auftrag zu geben.

Denn wie Initiator Heinz-Eberhard Boden vom IG-Vorstand überzeugt ist, wird sich ein "normaler" kleinerer Supermarkt vor dem Hintergrund der in Lennep zahlreich vertretenen Discounter nicht halten können. Also ist angedacht, ein Angebot nach dem so genannten "DorV"-Konzept zu schaffen. Nach dem Motto "Tante Emma ist wieder da" werden hier der Verkauf von Lebensmitteln, Non-Food-Artikeln und eben auch Dienstleistung unter einem Dach vereinigt.

Wichtig ist zudem ein integriertes Café, das für Begegnung sorgen soll. Das neuerliche Gutachten wird von der "DorV-Zentrum" GmbH aus Jülich begleitet. Die Gesellschaft hat zu 25 derartigen Läden den Anstoß gegeben und betreibt selbst drei solche Zentren.

Der klare Fokus liegt dabei auf Siedlungen, in denen sich der Einzelhandel weitgehend zurückgezogen hat, wie dies auch auf dem Hasenberg der Fall ist. Bis auf eine SB-Filiale der Stadtsparkasse, eine Bäckerei und einen Kiosk ist in dem von rund 4000 Menschen in 1500 Haushalten bewohnten Stadtteil in dieser Hinsicht nicht mehr viel geblieben. "Wir möchten keine Konkurrenz, sondern eine Ergänzung schaffen", betont der IG-Vorsitzende Rainer Hoffmann. Per Postwurfsendung werden die Anlieger ab dem 26. Mai über die Ziele und das weitere Vorgehen informiert. Sodann wird am 8. Juni um 19 Uhr zu einer Bürgerversammlung in die Grundschule Hasenberg, Schneppendahler Weg 41 bis 43, eingeladen.

Neben der allgemeinen Information über das Projekt werden mindestens 20 Anlieger gesucht, die in ihrer Nachbarschaft die Bürgerbefragung anhand eines zuvor entwickelten Fragebogens durchführen. "Es ist viel leichter, Kontakte herzustellen, wenn man sich kennt. Damit können wir mit einem höheren Rücklauf rechnen", ist Hoffmann überzeugt. Nach den Sommerferien sollen die Ergebnisse vorliegen, wobei man dem Resultat offen gegenübersteht. Kommt heraus, dass sich die Bürger einen neuen "Tante Emma"-Laden wünschen, wird das Projekt weiterverfolgt, andernfalls eben eingestellt.

Als Standort für das Projekt hat man das leer stehende Ladenlokal des ehemaligen Edeka am Hasenberger Weg im Blick. Die Gewag als Eigentümerin der Räume habe zugesagt, mit einer neuerlichen Vermarktung bis zum Abschluss der Bürgerinterviews zu warten.

(RP)
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