Remscheid Kitas brauchen mehr Personal

Remscheid · Die Wermelskirchenerin Cornelia Hahn ist seit Dezember die neue Kita-Fachberaterin im Kirchenkreis Lennep. "Die Erzieherlandschaft in der Region ist leer gefegt", sagt die 59-Jährige, die sich momentan einen Überblick verschafft.

 Um einen Überblick zu bekommen, stattet Cornelia Hahn den Einrichtungen nach und nach einen Besuch ab. Foto: Anna Mazzalupi

Um einen Überblick zu bekommen, stattet Cornelia Hahn den Einrichtungen nach und nach einen Besuch ab. Foto: Anna Mazzalupi

Foto: Anna Mazzalupi

Es ist ein Stück weit wie nach Hause kommen: Cornelia Hahn (59) ist seit Dezember 2017 die Fachberaterin für Kindertagesstätten und Familienzentren im Evangelischen Kirchenkreis Lennep. Die Wermelskirchenerin profitiert bei ihrer neuen Stelle von den Erfahrungen ihrer vorherigen Anstellung als Leiterin des achtgruppigen, evangelischen Familienzentrums Brückenstraße in Leichlingen.

"Das war schon mehr ein Managerposten", erzählte sie gestern mit einem Lachen, als sie sich offiziell vorstellte. Der neue Job sei das i-Tüpfelchen ihrer Karriere. Als Fachberaterin löst sie Stefan Friedrich ab, der sich aus privaten Gründen zurückzieht. "Ich bin schon einmal in seine Fußstapfen getreten. Er war mein Vorgänger in Leichlingen", sagte Hahn. Stundenweise wird sich Friedrich noch um den Qualitätssicherungsprozess der 29 Kitas des Kirchenkreises kümmern, den er in den vergangenen Jahren intensiv begleitet hat. Dieser legt unter anderem fest, wie ein Mittagessen in einer Kita ablaufen sollte.

Um sich einen Überblick über die Einrichtungen zu verschaffen, stattet Hahn ihnen und den rund 250 Mitarbeitern nach und nach einen Besuch ab. Bei den monatlichen Treffen mit den Einrichtungsleitern findet ein Austausch darüber statt, an welchen Stellen Bedarf herrscht oder was sich aus gesetzlicher Sicht ändert. Als Fachberaterin fungiert Hahn in der Schnittstelle zwischen Politik und Kita-Leitern sowie -Trägern. Auch bei rechtlichen Fragen oder Entscheidungen zur Fortbildung hilft sie weiter. Zudem ist sie Ansprechpartnerin für Eltern und vermittelt bei möglichen Problemen mit Erzieherinnen.

Wichtig sei ihr, dass man bei den Einrichtungen auch immer den evangelischen Charakter erkenne, ergänzte sie. Sowohl der Kontakt zur Gemeinde und die Wertschätzung als auch die Integration von biblischen Geschichten in den Kindergarten-Alltag gehören dazu. "Den Kindern gibt das auch eine Hilfe für das eigene Leben. Davon bin ich überzeugt", sagte Hahn.

Um sich zukunftsfähiger aufzustellen, seien die Kitas dabei, die Konzeption zu überprüfen und umzustellen. Die U 2-Betreuung sieht Hahn als zukünftige Herausforderung für die Einrichtungen des Kirchenkreises Lennep. Um sich an der Bewältigung der Aufgabe, gut 700 neue Kita-Plätze in Remscheid zu schaffen, zu beteiligen, sollen künftig zwei Einrichtungen ihre Gruppe um eine zusätzliche erweitern, berichtete Hahn. Sie sehe aber auch die Eltern in der Pflicht, die Probleme bei der Kita-Platz-Suche öffentlicher zu machen. Die Leitungen alleine könnten nichts an den fehlenden Kita-Plätzen ändern. Die Aufgabe liegt bei der jeweiligen Kommune. Darüber hinaus fehle Personal. "Die Erzieherlandschaft in der Region ist leer gefegt", betonte Hahn. Über den persönlichen Kontakt zu den angehenden Erziehern soll der Problematik entgegengewirkt werden. Außerdem sollen unbefristete Arbeitsverträge helfen, Mitarbeiter für die evangelischen Kitas zu gewinnen.

(RP)
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