Remscheid Kinderleicht - selbst ernten auf dem Erdbeerfeld

Remscheid · Beim Endspurt in Bergisch Born kommen in diesen Tagen die letzten roten Früchte der Saison ins Körbchen.

 Stefanie Hennenberg mit Anna, Jack und Kimberly pflücken ihre Erdbeeren auf dem Feld in Bergisch Born selbst.

Stefanie Hennenberg mit Anna, Jack und Kimberly pflücken ihre Erdbeeren auf dem Feld in Bergisch Born selbst.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Autofahrer, die regelmäßig zwischen Bergisch Born und Lennep pendeln, kennen den Anblick gut: In Leverkusen, so heißt der kleine Weg, linkerhand, gleich hinter dem Ortsschild Lennep in Richtung Bergisch Born, lässt es sich offensichtlich gut Erdbeeren pflücken. Seit Anfang Juni ist das große Erdbeerfeld, das der Landwirt Hans-Kaspar Michels aus Ennepetal schon seit einigen Jahren gepachtet hat, wieder fest in der Hand von Erdbeerfreunden, die sich die köstlichen Früchte lieber selbst pflücken wollen als sie an einem der zahlreichen Stände am Straßenrand oder im Supermarkt zu kaufen.

Schon morgens ab 8.30 Uhr stehen viele Autos am Rand des Feldes, Menschen laufen mit Körben ausgerüstet durch die langen Reihen der Erdbeerpflanzen, alle paar Meter bücken sie sich und ernten.

Das Erdbeerpflücken kann auch eine ideale Beschäftigung für die Kinder sein, gerade jetzt in der Ferienzeit. Das hat sich auch Stephanie Hennenberg aus Ronsdorf gedacht: "Ich fahre schon seit vielen Jahren immer hier am Feld vorbei und habe mir schon öfter gedacht, dass man eigentlich mal Erdbeeren pflücken sollte", sagt die Physiotherapeutin, die mit ihrer Tochter Anna (5) sowie den Kindern ihrer Schwester, dem fünfjährigen Jack und seiner zwei Jahre älteren Schwester Kimberly, seit einer halben Stunde erntet.

"Die Erdbeeren schmecken köstlich, wahrscheinlich essen wir unsere Ernte gleich auf, obwohl ich schon auch gerne Marmelade daraus machen würde", sagt die junge Mutter lachend. Es sei auch für die Kinder eine tolle Erfahrung, draußen in der Natur zu sein und die Früchte selbst zu ernten: "Kaufen kann schließlich jeder. Selber pflücken ist schon was ganz anderes", sagt Hennenberg.

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Die Kinder sind mit Eifer bei der Sache, und immer wieder landet die eine oder andere Erdbeere statt im Korb im Kindermund. Lediglich die Disteln, die oft in der Nachbarschaft der Erdbeerpflanzen wachsen, sorgen mit ihren spitzen Dornen für gelegentlichen Unmut bei den Kleinen. Aber auch hier haben die Mutter und Tante vorgesorgt und sich einen kleinen Motivationsschub für ihre jungen Erntehelfer ausgedacht: "Gerade verflog der erste Enthusiasmus ein wenig, da habe ich den Kindern gesagt, dass wir gleich zu Oma und Opa in den Garten gehen werden, dort gibt es einen Pool. Dann waren sie gleich wieder voll motiviert", sagt die Physiotherapeutin schmunzelnd. Das Angebot an der Borner Straße wird von vielen Erdbeerfreunden gerne genutzt, vor allem seit es das Erdbeerfeld in Dreibäumen nicht mehr gibt", sagt die Mitarbeiterin, die in der Hütte steht, Körbe verteilt und die geernteten Erdbeeren abwiegt - 2,40 Euro kostet das Kilo, ein Korb kostet 50 Cent.

"Teilweise stehen morgens um neun Uhr schon 30 Autos hier. Wir werden wohl noch eine Woche Saison haben, dann sind die Erdbeeren abgeerntet", sagt die junge Frau lächelnd. Die Pflanzen bleiben drei Jahre stehen, dann müssen neue eingepflanzt werden. Bis die Erntesaison losgehen kann, ist einiges an Vorbereitung nötig, erzählt die Mitarbeiterin: "Die Zäune um das gepachtete Feld müssen gezogen werden, die Hütte aufgebaut und zwischen den Reihen mit den Erdbeerpflanzen muss Stroh ausgestreut werden."

(weiz)
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