Remscheid Kinder lernen die Welt kennen und erzählen davon

Remscheid · "Ich wünschte morgen wäre gestern. Dann könnte ich noch länger hier bleiben", schwärmt der siebenjährige Ibrahim. Er und 43 weitere Kinder im Alter von sechs bis dreizehn Jahren haben die letzten drei Tage an der Akademie Remscheid verbracht. Zum ersten Mal seit 2004 gab es dort eine Kinder-Akademie zum Thema "Erzählen und Spielen in Afrika, Asien und Amerika". Von Beginn an wurden Pädagogik und Spiel hierbei vermischt. Mit einfachen spielerischen Methoden sollten die Kinder ihre eigenen Geschichten erfinden, ihre Kreativität ausleben und nebenbei ein Stück Kultur und Literatur erlernen. "Für die Kinder war gar nicht zu unterscheiden, dass sie bei dem Spaß auch lernten. Und die Sprachgewandtheit von einigen ist einfach unglaublich", erzählt Dr. Stephanie Jentgens, Leiterin des Fachbereichs Literatur & Sprache.

 Gute Erzähler müssen auch gut zuhören können. Hier lauschen die Kinder einer Geschichte von Gudrun Radke.

Gute Erzähler müssen auch gut zuhören können. Hier lauschen die Kinder einer Geschichte von Gudrun Radke.

Foto: BM-Foto; Nico Hertgen

In Gruppen verbrachten die Jungen Erzähler ihre Zeit in den drei Themenräumen Asien, Afrika und Amerika. Dort wurden Geschichten gehört, gemalt, gebastelt, gefragt, überlegt und vieles mehr. Alles passend zum jeweiligen Kontinent. Ziel war es, neben dem Erleben der Kontinente mit kleinen Hilfen das Erzählen zu trainieren. Das ganze Projekt war wie eine Weltreise aufgebaut. Nachdem die Kinder in der Akademie angekommen waren und eingecheckt hatten, durfte jedes sein Wunschziel angeben. Mit viel Phantasie wurde die Reise inszeniert. "Alle hatten viel Spaß und es war sehr harmonisch. Es gab keine Streitereien, und die Kinder haben sich super eingebracht", sagt Pädagogin Eva Hofmann, die den Asienraum betreute. Neben den Aktionen in der Akademie fanden auch kleine Ausflüge statt. Es gab traditionelles Essen und jeden Abend Lagerfeuer. "Am meisten Spaß gemacht hat mir das Basteln und Malen und die Disko und das Erzählen, eigentlich alles", berichtet die neunjährige Alina Jilg, bevor sie ihren Vater durch die Räume führt.

Am Nachmittag des letzten Tages waren Familien und Freunde der jungen Teilnehmer eingeladen, um deren Geschichten und Basteleien zu bestaunen. Da der Workshop Teil des vom Staat geförderten Projektes "Kultur macht stark" ist, hoffen die Pädagoginnen auf Geld für weitere Events. "Wir wollen Kinder fördern, die sonst nicht den Zugang zu solchen kulturellen Veranstaltungen haben. Diese ist so gut angekommen, wir würden das gerne wiederholen", sagt Jentgens.

(RP)
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