Thema Handel In Lennep Keine Patentlösung für die Kölner Straße

Remscheid · Wie lässt sich die Abwärtsentwicklung der Kölner Straße in Lennep stoppen? Dieser Frage ging die CDU-Fraktion am Montagabend bei einem Ortstermin und einem anschließenden Experten-Gespräch nach. Erstes Fazit: Eine einfache Lösung gibt es nicht.

 Auch Leerstände, wie oben am Kreishaus, wo früher unter anderem die Metzgerei Steinhaus war, kamen beim "Geh-Spräch" der CDU-Fraktion in Lennep zur Sprache.

Auch Leerstände, wie oben am Kreishaus, wo früher unter anderem die Metzgerei Steinhaus war, kamen beim "Geh-Spräch" der CDU-Fraktion in Lennep zur Sprache.

Foto: Moll (2)

Das zeigten schon die vier Stationen des "Geh-Sprächs", bei dem Lenneps Bezirks-Bürgermeister Markus Kötter und Fraktionschef Jens Nettekoven mit zahlreichen Gästen an vier Geschäften Halt machten. Zwar bemängelten alle vier Betreiber fehlende Sauberkeit, etwa an der Bushaltestelle am Kreishaus, und beklagten sich darüber, dass die schnurgerade Straße trotz Tempobeschränkung in den Abendstunden von jungen Rasern als Rennstrecke missbraucht wird.

Doch schon bei der Frage, ob mehr Platz für Außengastronomie geschaffen werden soll, dafür Parkplätze wegfallen könnten, gingen die Meinungen auseinander. Während Christiane Jackwitz vom Fitnessstudio Ladywell damit weniger Probleme hätte, betonten Claudia Hussels-Kapitza (Bergische Apotheke) und Tobias Riemann (Riemanns Küche) die Wichtigkeit von geschäftsnahen Parkplätzen. Die Menschen wollten heutzutage für ihren Einkauf nicht mehr weit laufen, sagte die Apothekerin. Schon das Einfahren auf die hinter dem Geschäft angemieteten Stellplätze sei manchem Kunden zu mühsam.

Thema Handel In Lennep: Keine Patentlösung für die Kölner Straße
Foto: Moll Jürgen

Natürlich auch ein Thema an diesem Abend: Die aktuellen Einschränkungen durch die Baustelle an der Trecknase. Zwar habe die Stadt die Beschilderung mittlerweile geändert, doch nach wie vor sind im oberen Bereich der Straße weniger Fahrzeuge unterwegs als sonst.

Bärbel Beck, Inhaberin eines Modegeschäftes in der Altstadt, betonte in der anschließenden Diskussionsrunde in der Gaststätte Nobis, dass der zukünftigen Verkehrsregelung an der Karstadt-Kreuzung große Bedeutung zukomme. Sie müsse so geregelt sein, dass die Lauf - und Fahrwege zwischen Kölner Straße und Altstadt verbessert würden. Für die bessere Frequentierung ihrer Geschäfte sei der Einzelhändler selber gefordert, indem er sich neue Wege der Kundenbindung überlege.

Ralf Engel vom Einzelhandelsverband stellte seine Idee eines bergischen Fachhandels im Umfeld des DOCs vor. So wie die lange Jahre nur auf Direktverkauf abonnierte Firma Vorwerk mittlerweile mit einem Ladengeschäft in der Elberfelder City präsent ist, könnte er sich wechselnde Werksverkäufe der bergischen Schneidwaren- und Werkzeugindustrie in Lennep vorstellen. Nach dem Motto: Wenn die Frauen im DOC shoppen, probieren die Männer um die Ecke gute Messer und Werkzeuge aus. Damit war die Brücke zum DOC geschlagen. In dessen Bugwasser sieht Jörg Schubert, kommisarischer Leiter des Stadtentwicklungsreferates, Lennep klar im Aufwind. Auch der Umbau des Hertie-Gebäudes werde Impulse bringen. Zudem registriert die Liegenschafstabteilung verstärkte Immobilienkäufe im Bereich Kölner Straße und Altstadt. Inhaber seien investitionsbereit.

(RP)
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