Remscheid Keine "Bescherung" für Taxifahrer

Remscheid · Das Weihnachtsgeschäft läuft noch schleppend. Preiserhöhungen drücken zusätzlich auf die Stimmung.

Mindestlohn: Das sind die neuen Taxi-Preise in der Region
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Foto: Hertgen (Archiv)

Regen und Temperaturen im zweistelligen Bereich - noch kommt keine Weihnachtsstimmung auf. Das hört auch Achim Schötz, Geschäftsführer der Funk-Taxi-Vereinigung Remscheid, in diesem Jahr oft. Das Weihnachtsgeschäft für Remscheider Taxifahrer läuft momentan nicht so gut wie sonst. "In diesem Jahr ist es ruhiger", sagt Schötz. Das liege aber nicht nur am Wetter.

Zwar werde vermehrt bei Schnee und Glatteis das eigene Auto stehen gelassen und ein Taxi gerufen. Aber der Rücklauf an Kundschaft sei ein allgemeiner Trend. Statt nach der Weihnachtsfeier noch in eine Bar zu gehen, führen die Leute lieber nach Hause. Von Gaststätte zu Gaststätte zu ziehen wie früher sei heute nicht mehr üblich. "Oft fährt einer und spielt den Chauffeur", nennt der Taxifahrer einen weiteren Grund für weniger Betrieb. Das ideale Weihnachtswetter für Taxifahrten sei Schnee, aber auf trockenen Straßen. Das mache Lust auf den Weihnachtsmarkt und auf die gesellige Runde Glühwein. Beim Weihnachtsmarkt am Rathausplatz brauchen die Kunden dann noch nicht einmal lange warten, da dort auch Taxihalteplätze zu finden sind. Für die 36 Wagen der 22 Mitgliedsunternehmen der Vereinigung gibt es im Stadtgebiet verteilt rund 14 solcher Plätze.

Zuletzt war der Halteplatz in Lüttringhausen auch in der Politik kontrovers diskutiert worden. Die Stadt sei verpflichtet, pauschal Plätze bereit zu halten, merkt Schötz an. "Wir sind sehr froh, dass wir am Rathaus einen bekommen haben. Vor allem, weil dort auch viele Leute vorbeikommen".

Außerdem seien auch die Halteplätze in Lennep am Bahnhof stark frequentiert. Genutzt werden die Plätze nicht nur von Älteren ohne Handy, sondern auch von Laufkundschaft. Etwa am Krankenhaus oder an Bushaltestellen, wenn der Bus gerade weg ist und der Kunde es eilig hat.

Zusammen mit vier freien Wagen ist Remscheid mit insgesamt 40 Taxen gut ausgestattet. So gut, dass es sogar Dienstfahrpläne gibt. Nach Schötz Kenntnis ist das wohl einmalig in Deutschland. Ein Grund: Gerade in den Abendstunden sei es sehr ruhig, weil das Nachtleben in der Stadt fehle. Dann sind nur noch vier Wagen im Einsatz. Am Morgen sind viele Krankentransporte unterwegs. Auch Schulwegfahrten oder der Großeinkauf für zwei bis drei Wochen ohne eigenes Auto sind Gründe für die Nutzung des Taxis. Die Preiserhöhung um 27 Prozent Anfang des Jahres sieht Schötz nur zum Teil als Grund für die rückläufige Taxikundschaft in der zweiten Jahreshälfte.

Gerade am Anfang sei das Verständnis der Kunden groß gewesen, dass es aufgrund der Mindestlohneinführung von 8,50 Euro eine Preisanpassung habe geben müssen.

(RP)
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