Remscheid JVA-Lärm - Zaun könnte Abhilfe bringen

Remscheid · Katja Grafweg, Leiterin der Justizvollzugsanstalt in Lüttringhausen, hat Wort gehalten. Nachdem sich rund 20 Anlieger von Albert-Tillmanns-Weg Ende Juli in einem Brief über "erhebliche Ruhestörungen", ausgehend vom Bereich des Offenen Vollzugs des Gefängnisses, beschwerten, hatte sie im BM-Gespräch angekündigt, Kontakt zu den Anwohnern aufnehmen zu wollen.

 Das Luftbild zeigt die Lage der Justizvollzugsanstalt inmitten von Lüttringhausen.

Das Luftbild zeigt die Lage der Justizvollzugsanstalt inmitten von Lüttringhausen.

Foto: Jürgen Moll

In dieser Woche gab es das Treffen mit Anwohnervertreter Andreas Duck. Dabei war auch Lüttringhausens Bezirksbürgermeister Jürgen Heuser (SPD).

Man habe einen ausgiebigen Gang über das Gelände unternommen und sich die Situation m Bereich der Häuser der betroffenen Häuser angesehen, berichtet Duck im BM-Gespräch. Sein Eindruck: "Die Probleme sind hier bekannt."

Am Ende des Gesprächs standen drei Lösungsansätze, berichtet er. So soll geprüft werden, ob ein zusätzlicher Zaun installiert werden kann, der auch als Schallschutz fungieren soll. Hier gilt es allerdings zu klären, ob dieser genehmigungsfähig ist und ob die Finanzierung steht. Zuständig ist ein Landesbetrieb. Die JVA ist nur Mieter. Überlegt wurde auch, ob die Fußwege auf dem Gelände anders geführt werden können, um die Schallübertragung durch Gespräche der Häftlinge gleich an der Mauer zu reduzieren. Ein Thema war zudem die Schallentwicklung durch Gespräche im Gebäude, die aus einem offen stehenden Fenster über die Gefängnismauer in die Fenster und Gärten der Anlieger dringen. Duck berichtet von der Besichtigung eines dreißig Meter langen Korridors, der wie ein Schalltrichter wirkt. Bleibt das Fenster am Ende offen, entweicht hier der Lärm. Die Idee: Schilder sollen künftig dazu ermahnen, dieses Fenster geschlossen, zuhalten. Denn abgeschlossen werden darf es nicht, berichtet Heuser. Es sei ein Fluchtweg, der sich aus den Vorgaben des Brandschutzes ergibt.

Bis Februar hat sich die Runde vertagt, dann sollen erste Ergebnisse vorliegen. Heuser würdigt das Bemühen der JVA-Leitung, ist aber skeptisch, was die Reaktionszeit des Landesbetriebes angeht. "Die Bezirksvertretung wird das Thema auf jeden Fall unterstützen", sagt Heuser. Er wirbt aber auch für Toleranz gegenüber den JVA-Insassen. Dass die sich lauter unterhielten, wenn sie Sonntags vom Freigang zurückkämen, sei verständlich.

(hr)
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