Remscheid Junge Philharmonie Köln bietet hochklassigen Konzertabend

Remscheid · Die Mitglieder der Jungen Philharmonie Köln sind bei ihren Reisen rund um den Globus Botschafter der klassischen Musik im besten Sinne. Von den Qualitäten der jungen Talente konnte sich das Publikum in der Lenneper Klosterkirche am Freitagabend überzeugen und sich an einem hochklassigen Konzert erfreuen.

Und wie der sehr gute Zuspruch zeigte, ist Klassik ein Feld, das sich in Lenneps Kulturzentrum neben Kabarett, Comedy und moderner Musik mehr und mehr zu etablieren scheint. Dies beflügeln möchte auch die recht neu gegründete Klosterkirchen-Stiftung, die dieses Konzertevent aus ihren Mitteln gefördert hat. Sieben Streicher und ein Flötist boten auf unterhaltsame und virtuose Weise ein abwechslungsreiches Programm.

Der Einstieg mit Antonio Vivaldis Konzert für Piccoloflöte C-dur war ein klingendes Kontrastprogramm zum nasskalten Winterwetter vor der Tür. Solist Diego Garcia Conde entlockte seinem Instrument Klänge wie Vogelgezwitscher und stand in einem guten Dialog mit den Streichern, die im zweiten Satz mit zurückhaltenden Bogenstrichen einen Kokon um die Flöte sponnen.

In Tschaikowskis Russischem Tanz aus seinem Ballett "Schwanensee" blitzte die russische Seele durch und gerade die herausgestellten Folkloresequenzen hatten einen besonderen Charme. Mit Leidenschaft, Esprit und einer exzellenten Spieltechnik machte weiterhin Violinist Artem Kononov auf sich aufmerksam. Sein Solo in Pablo Sarasates "Zigeunerweisen" op. 20 war brausend, feurig und sehr facettenreich.

Ein Hörgenuss für alle Jazzfreunde war die von Mark Gertsel arrangierte Gershwin-Fantasie, bei der wiederum Artem Kononov seine Vielseitigkeit unter Beweis stellen konnte. Die komplexe Komposition lässt bekannte Melodien wie das berühmte "Summertime" oder "It ain`t necessarily so" aus Gershwins Oper "Porgy and Bess" einfließen und zeigt, dass Jazz auch durch ein reines Streichensemble einen besonderen Reiz entfalten kann.

Mit einem "Rock `n` Roller" der Romantik endete das Konzert, bevor sich das begeisterte Auditorium mehrere Zugaben erklatschte. Bei Niccolò Paganinis "Moses-Variationen über ein Thema von Gioachino Rossini" übernahmen Geigen und Viola wechselnd die Führung und wie in einem Spiel warfen sich die Instrumentalisten gegenseitig die Bälle zu. Neben ihrer Virtuosität beeindruckten Artem Kononov, Alexandre Dimcevski, Arsenis Selalmazidi und Yuliia Vasylkova (alle Violine), Alba Gonzales Becerra (Bratsche), Mark Gertsel (Kontrabass), Cellist Alexander Dimitrov sowie Flötist Diego Garcia Conde mit einem unverkrampften Spiel und hörbarer Spielfreude. Das honorierten die Zuhörer mit lang anhaltendem Applaus.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort