Remscheid Jubiläumschor feiert mit großem Konzert

Remscheid · Der gemischte Chor "Gospel Train" der evangelischen Stadtkirchengemeinde feierte anlässlich seines 15-jährigen Bestehens ein kleines Jubiläumskonzert in der Hastener Pauluskirche. Ein freudiger Moment, in dem die Sänger aber auch mit einem emotionalen Lied zwei verstorbenen Mitgliedern gedachten.

 Der Chor "Gospel Train" bot unter der Leitung von Christiane Beilborn in der Pauluskirche ein abwechslungsreiches Konzertprogramm.

Der Chor "Gospel Train" bot unter der Leitung von Christiane Beilborn in der Pauluskirche ein abwechslungsreiches Konzertprogramm.

Foto: Jürgen Moll

Ansteckende Freude ist eine der wesentlichen Stärken dieses gemischten Chores von Gründerin und Leiterin Christiane Beilborn. 2001 gründete sie den Chor und steht ihm seitdem vor.

Mit ihrer charakteristischen Freude schritten die 20 Sänger am Sonntagnachmittag auch singend und klatschend in die Pauluskirche. Gospel - das hat das Genre nun mal so an sich - sind größtenteils beschwingte, fröhliche Lieder, die den Glauben zum Thema haben. Mehrmals animierte Beilborn, begleitet durch Franz Pembaur am Piano, die knapp 50 Besucher den Chor mit rhythmischen Klatschen zu unterstützen, teilweise sogar im Kanon mitzusingen. Zwischendurch trat auch Presbyterin Julia Sebig nach vorne, las vor und betete mit den Anwesenden.

Durch das kurzweilige Programm - gespickt mit traditionellen, englischen Stücken sowie auch afrikanischen Gospels, mal als heiterer Kanon oder auch als gefühlvolle Ballade - führte das langjährige Chormitglieder Jürgen Larmann, Mitglied der ersten Stunde. Er würde an diesem Nachmittag noch für einen sehr bewegenden und denkwürdigen Moment sorgen.

Nach einer guten Stunde etwa, als das Publikum längst eingestimmt und im Bann des Chores stand, schritt Larmann schweren Herzens nach vorne, holte tief Luft: "In 15 Jahren haben wir sehr viele schöne Momente erlebt, aber auch einige traurige." Vor zehn Jahren habe der Krebs ihnen Sängerin Heike Schlosser entrissen. Vor nur zwei Monaten verstarb auch Larmanns Sohn Hendrik an der Krankheit mit nur 19 Jahren.

Ihnen zu Ehren sang Larmann solo, sich selbst am Piano begleitend, "Amazing Grace". Ein Gänsehautmoment. Nachdem ihm in seinen letzten Schlussakkorden schließlich doch noch der restliche Chor begleitete, zollten ihm die Anwesenden anerkennenden Beifall. Einige erhoben sich von ihren Plätzen, bekundeten damit auch ihr Mitgefühl.

Einfach war dieser Auftritt für den trauernden Vater sicherlich nicht, der bei der Kollekte für den Freundeskreis Palliativversorgung sammelte. Dass Glaube, Gemeinschaft und Musik aber auch in schwierigen Zeiten Halt geben, bewies der Chor zuletzt mit dem Lied "Power", welches er in all seinen Konzerten singt und wie Larmann schließlich sagte, "ohne den es bei uns nicht geht."

Es war ein sehr schönes, würdevolles Jubiläumskonzert des Chores, das das Publikum auf vielen Ebenen berührte.

(sebu)
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