Remscheid Jedes Kind der Stadt soll schwimmen können

Remscheid · Positive Bilanz zum Auftakt eines landesweiten Pilotprojekts, an dem auch Remscheid beteiligt ist.

 Erfahrene Übungsleiterinnen geben Kindern im Sportbad Schwimmunterricht: Nadine Block und Elisabeth (hinten links) mit Walid, Yunuz, Fabian, Orkan, Alkan, Max und Sofia. BM-Foto: Jürgen Moll

Erfahrene Übungsleiterinnen geben Kindern im Sportbad Schwimmunterricht: Nadine Block und Elisabeth (hinten links) mit Walid, Yunuz, Fabian, Orkan, Alkan, Max und Sofia. BM-Foto: Jürgen Moll

Foto: Künkel

Schon morgens halb zehn Uhr hatte sich im Remscheider Sportbad am Stadtpark vor dem Einlass zum Umkleidebereich eine lange Schlange von Kindern gebildet, die aufgeregt darauf warten, endlich zum Schwimmen gehen zu dürfen. Sie alle hatten einen Platz in einem Ferienkurs erhalten und freuten sich nun darauf, endlich ins Wasser zu dürfen. Die Resonanz auf den jetzt beendeten Ferienkursus war groß, und das ist ganz im Sinne des Projekts "NRW kann schwimmen", das vom Ministerium Schule und Weiterbildung gefördert wird.

Nach einer erfolgreichen Pilotphase in den Jahren 2008 bis 2011 wird das Projekt nun als Landesprogramm fortgesetzt - und Remscheid ist erstmals dabei. Möglich wurde das durch die gelungene Kooperation des städtischen Fachdienstes Sport und Freizeit und des Stadtsportbunds. Ausgezeichnet kooperieren auch Schwimm-Übungsleiter von RTV, RSV, Waspo und LSV, die gemeinsam das Übungsprogramm aufteilten und als fachkundiges Team die Schwimmkurse betreuen.

Den Anstoß hatte der CDU-Landtagsabgeordnete Jens Nettekoven gegeben, der durch eine Anfrage bei der zuständigen Ministerin darauf aufmerksam wurde, dass nur 40 Prozent der Schüler in NRW schwimmen können. Nach den schlimmen Meldungen von Unglücken und Todesfällen habe er Handlungsbedarf gesehen. "Mein Ziel ist es, dass jedes Kind schwimmen lernt", sagt Nettekoven.

"Einige konnten schon schwimmen", zog Übungsleiterin Jessica Müller Bilanz. Sie hatte damit gerechnet, erst einmal mit "Wassergewöhnung" beginnen zu müssen, doch nutzten einige Kinder die Kurse eher als gute Freizeitgestaltung in den Ferien. An diesem Tag gehört Jessica Müller zum vereinsübergreifenden Übungsleiterteam, das von morgens bis zum frühen Nachmittag alle fünf Kurse betreut. Ein Kurs umfasst 13 Kinder, drei mehr als im Projekt vorgesehen, allerdings sind auch jeweils zwei oder drei Übungsleiter im Einsatz. Zehn Übungseinheiten haben die Kinder absolviert und gute Fortschritte gemacht.

Unterstützung erfuhr das Projekt in Remscheid auch durch die EWR. "Ohne deren Hilfe hätte das nicht funktioniert", sagt Uli Kohlstedt, Vorsitzender der Fachschaft Schwimmen, "bis 2020 wird es das Projekt weiter geben." "So haben wir die Möglichkeit, die Kurse dreimal im Jahr anzubieten", ergänzt Markus Dobke vom Fachdienst Sport und Freizeit.

Es soll also weitergehen in Remscheid, mit Kursen in den Sommerferien und in den Herbstferien. Zum Glück für diejenigen, die beim ersten Mal abgewiesen wurden oder die das Ferien-Schwimm-Projekt zu spät für sich entdeckten. Dabei waren die Kurse in allen aufgrund ihrer Schülerschaft geeigneten Remscheider Schulen angeboten worden, sagt Martine Wieczorek vom Sportbund Remscheid.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort