Remscheid Jede Insolvenz fängt mit schlechter Kontoführung an

Remscheid · Der Marketingrat Lüttringhausen lud zu seinem ersten Fachforum mit Stefan Grote von der Sparkasse ein.

 Beim Forum des Marketingrates dabei (v.l.) Stefan Grote, Bertholt Hartmann, Thomas Hertel und Stefan Eichert.

Beim Forum des Marketingrates dabei (v.l.) Stefan Grote, Bertholt Hartmann, Thomas Hertel und Stefan Eichert.

Foto: Nico Hertgen

Das erste Fachforum des Lüttringhauser Marketingrates bot interessante Einblicke in das System der Bonitätsprüfung. Der Vortrag von Stefan Grote, Abteilungsleiter und Experte für das Kreditgeschäft im Firmenkundenbereich bei der Remscheider Stadtsparkasse, beleuchtete anschaulich, wie sich die sogenannten Ratingnoten zusammensetzen und was Unternehmen für ihre Verbesserung tun können.

"Unsere Mitglieder sind alle Experten in ihrem Bereich. Wer aber heute unternehmerisch tätig ist, muss beinahe überall ein Spezialist sein", erklärte Marketingrats-Vorstandsmitglied Thomas Hertel. Daher wolle man den Vereinsmitgliedern ausgesuchte Themen näher bringen. "Wir möchten das Forum in loser Reihenfolge und zu unterschiedlichen Fragestellungen anbieten. Das kann zum Beispiel die Bedeutung von Social Media oder auch Öffentlichkeitsarbeit sein", erläuterte er.

Im Referat von Stefan Grote ging es um eines der wesentlichen Themen selbstständigen Handelns. Denn ohne die notwendigen finanziellen Mittel im Rücken, kann ein Geschäft nicht aufgebaut und gut entwickelt werden. Dazu bedarf es neben einer soliden Eigenkapitalquote auch der Unterstützung durch die Kreditwirtschaft.

Während früher Finanzierungsanfragen gewissermaßen über einen Kamm geschoren und damit mit gleichem Zins berücksichtigt wurden, wird heute anhand der Ratingnote mehr differenziert, erläuterte Grote. Dies trage zu mehr Fairness im Kreditgeschäft bei. Unter Rating versteht man ein Verfahren, nach dem die Bonität und Kreditwürdigkeit des Kunden berechnet wird. Je kleiner die Note, desto weniger Risiko trage die Bank und desto geringer sei folgerichtig der Zins, erklärte der Referent die Skala der Stadtsparkasse. Stefan Grote wies gleichzeitig darauf hin, dass eine bloße Berechnung nicht das Gespräch mit dem Bankberater ersetze. Daher riet er den Zuhörern, mit der Bank im Dialog zu bleiben, auch wenn die Geschäfte mal nicht so gut liefen. "Keine Informationen sind schlechte Informationen."

Und bestimmt schiele man bei der Sparkasse nicht nur auf das rechnerische Verfahren: "Der wichtigste Faktor ist immer der Mensch, der hinter einer Idee steht." Gleichwohl könnten Geschäftsleute eine Menge tun, um die Ratingnote zu verbessern und damit zu günstigeren Konditionen zu gelangen. Eine saubere Kontoführung sei das A und O. Jede Insolvenz fange mit schlechter Kontoführung an.

(RP)
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