Remscheid Ikea-Filiale steht kurz vor dem Start

Remscheid · Eröffnung ist am 29. September. Möbel Knappstein in Remscheid stellt sich selbstbewusst der Konkurrenz.

 Noch sind die Bauarbeiter mit den letzten Tätigkeiten am Neubau beschäftigt. Nächste Woche, am 29. September, ist Einweihung.

Noch sind die Bauarbeiter mit den letzten Tätigkeiten am Neubau beschäftigt. Nächste Woche, am 29. September, ist Einweihung.

Foto: Ikea

Noch gut eine Woche dauert es, bis das neue Ikea-Einrichtungshaus in Wuppertal-Oberbarmen eröffnet wird, doch schon jetzt rührt der schwedische Möbelriese kräftig die Werbetrommel. An sieben Stationen in der Stadt bietet das Unternehmen unter dem Motto "Ihr macht ja Sachen! Wir auch!" noch bis zum 25. September - also kurz vor Eröffnung der neuen Filiale - verschiedene Veranstaltungen, um auf möglichst originelle Weise auf das anstehende Ereignis aufmerksam zu machen. Auf dem Laurentiusplatz in Elberfeld können sich Fans des Möbelhauses einen individuellen Katalog anfertigen lassen, im Skulpturengarten Waldfrieden haben zwei heimische Künstler aus Ikea-Versatzstücken Skulpturen geschaffen, an der Buchenstraße wurde eine Treppe zu einer Rutsche umfunktioniert. Die meisten Aktionen sind an und von der Schwebebahn aus zu sehen - das Wahrzeichen der Stadt verbindet die verschiedenen Stationen.

Locker und spielerisch will der Konzern mit dieser Art des Guerilla-Marketings auf sein neues Möbelhaus hinweisen und den Bürgern die Möglichkeit bieten, ihre Stadt aus einer anderen Perspektive zu sehen. Und wer die Perspektive wechselt, kriegt vielleicht auch mal Lust auf ein neues Billy-Regal.

Unabhängig von der einen oder anderen flippigen PR-Aktion - die Eröffnung des Ikea kann auch so mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. Das Möbelhaus in Oberbarmen - mittlerweile die 51. Filiale in Deutschland - hat eine Verkaufsfläche von fast 22.000 Quadratmetern. Die Kosten für das Bauvorhaben liegen bei stattlichen 85 Millionen Euro. Rund 300 Menschen sollen in dem Möbelhaus beschäftigt sein - etwa ein Drittel kommt von anderen Ikea-Standorten, der große Rest wird neu angestellt. Pro Jahr werden 2,5 Millionen Kunden erwartet. Damit die auch keine Probleme bei der Parkplatzsuche haben, stehen 1100 Stellplätze zur Verfügung.

Die Eröffnung ist für den 29. September vorgesehen. Für einige Fans des schwedischen Möbelgiganten, die nicht so lange warten wollen, gibt es zwei Tage vorher bereits die Möglichkeit, bei einem "Family Pre Shopping" die neue Filiale in Augenschein zu nehmen. Für die Inhaber von 5000 Ikea-Kundenkarten öffnet die Niederlassung dann exklusiv ihre Pforten. Das sei für die Mitarbeiter eine erste Gelegenheit, den Geschäftsbetrieb zu testen und mögliche Probleme bei der Kundenbetreuung noch rechtzeitig auszuräumen, sagt Ikea-Sprecherin Chantal Gilsdorf.

Inwieweit die Ikea-Eröffnung der heimischen Möbelbranche zusetzt, bleibt abzuwarten. Bei Möbel Knappstein in Remscheid nimmt man die Herausforderung aber durchaus sportlich. "Ich hätte Ikea am liebsten direkt gegenüber. Dann könnten die Kunden da schauen und bei uns einkaufen", sagt der geschäftsführende Gesellschafter der Knappstein-Möbelhäuser, Andreas Knappstein. Man nehme die Konkurrenz mit Ikea an und sei zuversichtlich, den Vergleich bestehen zu können. "Wir brauchen uns mit unserem Sortiment nicht zu verstecken", betont Knappstein. Das Remscheider Möbelhaus habe das komplette Gebäude über die Sommerferien umgebaut und den Bereich "Junges Wohnen" deutlich aufgewertet. Auch neue Lieferanten seien dazugekommen. Zudem wurde die Beleuchtung komplett auf LED umgestellt. Knappstein lobt vor allem den hohen Mitnahmeeffekt im Haus - das heißt, viele Kunden kaufen direkt vor Ort und lassen sich nicht nur beraten. "Ein Viertel unseres Umsatzes machen wir damit", erklärt er. Konkrete Angaben zum Umsatz am Remscheider Standort möchte der geschäftsführende Gesellschafter aber nicht machen. Möbel Knappstein wurde 1995 auf dem Gelände der ehemaligen Ziegelei Schäfer eröffnet. Derzeit arbeiten rund 150 Menschen in dem Möbelhaus an der Neuenkamper Straße.

(RP)
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