Remscheid Hotline gegen Schwarzarbeit ist erfolgreich

Remscheid · Die Hotline der Kreishandwerkerschaft gegen Schwarzarbeit funktioniert. Bisher gingen dort vier Anrufe ein, bestätigte Fred Schulz, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. "Es waren alles seriöse und gerechtfertigte Anrufe", sagte Schulz.

Die Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) fuhren direkt zu den annoncierten Adressen - und waren erfolgreich. "Zwei Baustellen mussten geschlossen werden", sagt Schulz. In zwei weiteren Fällen gehen die Ermittlungen weiter. Schulz zeigte sich erleichtert, dass die Hotline nicht für Nachbarschaftsstreitigkeiten missbraucht werde. Die Anrufer hätten sich mit Namen und Anschrift gemeldet.

Die Kreishandwerkerschaft und der KOD haben sich vor einem Monat auf eine engere Zusammenarbeit verständigt. Ziel ist es, gegen die Schattenwirtschaft strenger vorzugehen. Nahezu alle, insbesondere die lohnintensiven Wirtschaftszweige, sind von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung betroffen. "Schwarzarbeit gefährdet Arbeits- und Ausbildungsplätze und schädigt die Volkswirtschaft", sagte damals Fred Schulz. Die Kreishandwerkerschaft unterstützt die Ordnungsbehörde durch zwölf Beauftragte, die von den einzelnen Innungen gestellt werden. Diese beurteilen, ob das Handwerk, das ausgeübt wird, zulassungspflichtig ist. Die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes haben erstmals direkten Zugriff auf die Handwerksrolle. Dort sind alle zugelassenen Betriebe aufgeführt. Wer sein Gewerbe ohne Gewerbemeldung ausübt, macht sich der Schwarzarbeit schuldig. Ein Bußgeld von 300 bis 400 Euro wird schnell fällig. Für die Auftraggeber gibt es eine Pflicht, sich zu informieren, ob der Betrieb grundsätzlich für die Arbeit auch qualifiziert sei. Die Kreishandwerkerschaft unterstützt den KOD durch Fortbildungen, technische Ausrüstung und eine Werbekampagne, um die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Es handelt sich um ein Pilotprojekt. Der Boom der Bauwirtschaft führt offensichtlich zu mehr Schwarzarbeit. Die Mitarbeiter des KOD haben viel zu tun. In diesem Jahr sind es über 50 Fälle. Unter Telefon 0151/73038143 können sich Bürger melden, die Schwarzarbeit beobachten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort