Remscheid Holzfiguren mahnen Temposünder

Remscheid · Reinshagener Eltern und Kinder fertigten gestern lebensgroße Aufsteller. Sie werden in Nähe von Kita und Schule platziert - genau dort, wo viele Autofahrer zu schnell fahren und Kinder gefährden.

 Heike Falk zeichnet die Umrisse von Mia auf die Holzplatte. Das ist der erste Schritt. Später werden die ausgesägten Silhouetten bemalt und an der viel befahrenen Straße aufgestellt - als Erinnerung, dass jederzeit Kinder die Fahrbahn überqueren können.

Heike Falk zeichnet die Umrisse von Mia auf die Holzplatte. Das ist der erste Schritt. Später werden die ausgesägten Silhouetten bemalt und an der viel befahrenen Straße aufgestellt - als Erinnerung, dass jederzeit Kinder die Fahrbahn überqueren können.

Foto: nico hertgen

Tempolimits sind keine bloße Schikane oder keine Fallen, um die Autofahrer zur Kasse zu bitten. Sie sollen an potenziellen Unfallstellen wie an Kindertagesstätten und Schulen für Schutz sorgen. Das funktioniert nur, wenn die Autofahrer sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten. Und das tun sie - wie etwa an der Reinshagener Straße - leider oft genug nicht.

"Viele Fahrer sind hier deutlich schneller als mit 30 unterwegs", sagt die vierfache Mutter Heike Falk aus der Elternschaft der Kita Adolf-Clarenbach an der Reinshagener Straße, deren Söhne Benjamin und Robin in der Einrichtung betreut werden. Wie Falk sehen es auch die anderen Eltern. "Das Thema Tempo interessiert hier alle", sagt sie. Um auf die Kinder aufmerksam zu machen, haben die Eltern mit ihrem Nachwuchs gestern lebensgroße Holzaufsteller gestaltet, die an der Straße platziert werden.

Vorbild ist eine ähnliche Aktion in der Von-Bodelschwingh-Siedlung. "Die Holzfiguren zeigen den Autofahrern, dass hier Kinder auf die Straße laufen könnten", erklärt Falk. Dies sei besonders wichtig, da die Kita von der Straße nicht einsehbar ist.

Beim gemeinsamen Basteln zogen die rund 25 Kinder und ihre Eltern an einem Strang. Gemeinsam trugen sie die Platten heran, auf die sich die Kinder hinlegten, so dass die Eltern ihre Umrisse nachziehen konnten. "Ich finde, das ist eine ganz tolle Idee, wie die Von-Bodelschwingh-Siedlung gezeigt hat", meinte Sigrid Bitzer, die die Umrisse ihrer Enkelin Rebecca Haag nachzog.

In einem zweiten Schritt kam Daniel Gräfe zum Zuge, der wegen seiner handwerklichen Ausbildung schnell den Titel "Stichsägen-Vater" inne hatte. "Es ist eine wirklich schöne Aktion", sagte Gräfe. Er hofft, dass die Holzfiguren von Vandalismus verschont bleiben.

Im letzten Schritt bemalten die Kinder schließlich zusammen mit ihren Eltern die Figuren. "Darauf haben wir uns schon gefreut", sagten Bitzer und ihre Enkelin Rebecca.

Das Ordnungsamt, die Polizei sowie das Gartencenter Kremer haben die Aktion unterstützt. Nächste Woche wird sich am Freitag eine Demonstration der Polizei zur Verkehrssicherheit anschließen. Durchgeführt wird sie von den Verkehrssicherheitsberatern der Direktion Verkehr der Polizeiinspektion Remscheid.

Mit einem Dummy werden die Polizeibeamten die verheerende Wirkung demonstrieren, die ein Auto beim Zusammenstoß mit einem Menschen entfaltet.

Auch die umliegenden Kitas sowie die Offene Ganztagsgrundschule Reinshagen sind zu dieser Aktion eingeladen.

(RP)
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