Remscheid Hobbyfotografen auf Street-Art-Safari

Remscheid · Fotograf Hans-Georg Müller begab sich am Samstag mit rund 20 Bürgern auf Motivsuche in Honsberg.

 Wie ein Model posierte "Fassadenfee" Rosa Lembeck mit Blumenkranz auf dem Kopf und gab damit der entstehenden Fotoserie eine einheitliche Linie.

Wie ein Model posierte "Fassadenfee" Rosa Lembeck mit Blumenkranz auf dem Kopf und gab damit der entstehenden Fotoserie eine einheitliche Linie.

Foto: Moll Jürgen

Die Honsberger Street Art ist nach dem Wochenende um eine Facette reicher. So bleibt der Stadtteil auf positive Weise im Gespräch und lässt Anwohner sowie interessierte Remscheider seine schönen Seiten entdecken. Wie berichtet, bemühen sich verschiedene Kunstschaffende mit Unterstützung der kommunalen Wohnungsgesellschaft Gewag, dem Viertel durch eine lebendige Kunstszene ein neues Profil zu verleihen. Fotograf Hans-Georg Müller begab sich am Samstag mit rund 20 Bürgern auf Fotosafari.

Die meisten der Spaziergänger waren mit Kameras ausgestattet und setzten so die im Juli beim Street Art-Festival entstandenen, großflächigen Graffiti in Szene. Und der Clou dabei: Wie ein Model posierte "Fassadenfee" Rosa Lembeck mit Blumenkranz auf dem Kopf und gab damit der entstehenden Fotoserie eine einheitliche Linie.

Los ging's am grasgrünen Honsberger Löwen vor dem neuen Lindenhof. Die Aufgabe dabei: Löwen, Fassadenfee und die haushohe Grafittikunst im Hintergrund gemeinsam aufs Bild zu bannen. Das Bilderbuchwetter erwies sich dabei als zusätzliche Herausforderung. "Jetzt gerade ist die Sonneneinstrahlung unpassend. Wir haben totales Gegenlicht. Also versuchen Sie, mit Ihrer Kamera den Schatten zu messen", so der Tipp von Fotoprofi Müller.

Derweil blickte Rosa freundlich in alle Objektive, lehnte lässig am König der Tiere oder schwang sich kurzerhand auf dessen Rücken. "Weitestgehend gehört die Fotografie heute auch zur Kunst", erklärte Müller den Bezug zum Verein "Ins Blaue", für den er seinerzeit das Festival als Fotograf dokumentiert hat. Diese Arbeit, die zu einer Wanderausstellung geworden ist, will er nun fortsetzen und sie mit den beim Rundgang entstanden Aufnahmen ergänzen. Das Happening am Honsberg wurde wahrgenommen. Die Nachbarn von gegenüber schauten neugierig aus dem Fenster, der Taxifahrer stoppte kurz und warf einen interessierten Blick auf die Szenerie.

Weiter ging's 350 Meter weiter zur nächsten Station an der Halskestraße. Hier lehnte Rosa an der Hauswand und schaute gedankenverloren an der entstandenen Fassadenkunst entlang. "Ist das schön hier", sagte ein Teilnehmer hinsichtlich des angrenzenden Grüngürtels. Zoya Sadri nahm ohne Fotoapparat teil. Die Darmstädter Künstlerin war Teil des Street Art-Festivals kehrt nun regelmäßig wieder ins Viertel zurück. "Wir haben uns an diesem Wochenende zum Malen getroffen. Ich werde öfter herkommen und auch an Veranstaltungen teilnehmen", erzählte sie der BM. Was im Bezirk mit der aufkeimenden Kunstszene passiert sei, sei faszinierend. "Das gibt dem Stadtteil einen ganz anderen Look", schwärmte sie. Auch Annette Höwekamp näherte sich dem Honsberg am Samstag über die Kunst. Die Sicht auf das über viele Jahre vernachlässigte Quartier ändert sich allmählich. "Als ich Kind war, ging man hier nicht hin", erinnert sie sich. Der künstlerische Aspekt täte dem Honsberg sicher gut.

(RP)
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