Remscheid Hingucker und Denkanstoß für eine bessere Welt

Remscheid · Projekt "Weltbaustelle" - vier junge Künstler gestalteten Fassadenbild an der Scharffstraße.

 Hingucker an der Scharffstraße - das neue Wandbild am Café Miro, von vier Künstlern gestaltet, soll Passanten Denkanstöße für eine gerechtere Welt geben.

Hingucker an der Scharffstraße - das neue Wandbild am Café Miro, von vier Künstlern gestaltet, soll Passanten Denkanstöße für eine gerechtere Welt geben.

Foto: Michael Schütz

Im Rahmen der landesweiten Kampagne "Weltbaustelle" ist in Remscheid an der Fassade des Café Miró an der Scharffstraße ein großes Kunstwerk entstanden. Es soll die Menschen daran erinnern, sich unter anderem weiter gegen Armut und Hungersnot für Frieden und Gleichberechtigung auf der Welt einzusetzen.

Vor drei Wochen wurde vom Caritasverband vor dem Teo Otto Theater die Weltbaustelle eröffnet. Die landesweite Kampagne, die in 16 Städten Nordrhein-Westfalens läuft, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die von der Uno beschlossenen Ziele für eine weltweit nachhaltige Entwicklung bekannter zu machen. Mit einem Bauwagen wollten die Mitarbeiter Passanten die 17 Ziele näher bringen. Zeitgleich entstand innerhalb von fünf Tagen schräg gegenüber ein großes Kunstwerk mit vielen wichtigen Botschaften an der Fassade des Café Miró.

Der Remscheider Graffiti-Künstler René Schneider (30) hatte mit seinem südafrikanischen Kollegen Kevin Schiffer (26), der extra für das Projekt nach Deutschland eingeflogen wurde, sowie den befreundeten Künstlern Patrik Wolters (31) aus Hannover und Marc Stania (35) aus Wuppertal an dem 190 Quadratmeter großen Wandbild gearbeitet. Es beinhaltet viele Symbole und Schlagwörter der 17 Ziele, wie Schneider erklärte: "Es geht um Themen, mit denen die Welt verbessert werden soll. Wir versuchen, sie alle in unserem Konzept einfließen zu lassen."

Entstanden ist ein beeindruckendes Graffito mit einer dunkelhäutigen Frau im Mittelpunkt. Zu sehen sind ein brennendes Boot aus Dollarscheinen, ein großer Löffel voller Erde, aus der Keimlinge sprießen. Im unteren Bereich der Fassade ist ein blaues Meer mit einem großen Wal zu sehen. "Damit wollen wir auch auf die Verschmutzung der Weltmeere aufmerksam machen", erklärte Schneider. Auf verschiedenen Sprachen sind einzelne Schlagworte zu lesen, wie Friede, Gleichheit oder Armut.

Karin Dasbach, stellvertretende Vorsitzende des Caritasverbandes, äußerte sich nach der Fertigstellung des Wandbildes sehr zufrieden: "Es ist großartig, dass so wichtige Themen in einem großen Kunstwerk zusammengefasst worden sind. Es ist wirklich ganz toll geworden." Besonders habe sie sich über Zustimmung vieler Bürger gefreut. "Die Resonanz war überwiegend positiv, doch was mich besonders gefreut hat, war, dass es nicht nur die Jüngeren schön finden, sondern auch ältere Bürger."

Am Freitag wird die Weltbaustelle in Remscheid mit einem kleinen Fest im Café Miró ab 18 Uhr beendet. Doch das unübersehbare Wandbild wird die Remscheider noch länger an die wichtigen Weltziele erinnern.

(RP)
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