Remscheid Heimatbund lässt die Springmäuse los

Remscheid · Zum 90. Geburtstag der Lüttringhauser sorgte das Improvisationstheater für einen höchst humorvollen Abend.

 Auf der Bühne des CVJM-Saals fanden die Springmäuse schnell Bindung zum Publikum und ernteten mit ihren Improvisationen immer wieder neue Lacher.

Auf der Bühne des CVJM-Saals fanden die Springmäuse schnell Bindung zum Publikum und ernteten mit ihren Improvisationen immer wieder neue Lacher.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Stadt Remscheid klotzte im vergangenen Jahr zum 85-jährigen Großstadtbestehen mit der Löwenparade, der Heimatbund Lüttringhausen setzte anlässlich seines 90. Geburtstags auf wesentlich kleinere Tiere. "Wir sind topfit und können der jüngeren Großstadt immer noch zeigen, wo's lang geht", spannte Vereinsvorsitzender Peter Maar am Samstagabend den Bogen zum Bonner Springmaus-Improvisationstheater. Gab doch der immer noch größte Bürgerverein in Remscheid zur Jubelfeier dem Humor den Vorzug vor Etikette und Festakt.

Und die Resonanz auf diese Idee gab dem Jubilar Recht. Rund 300 Zuschauer erlebten einen höchst vergnüglichen und kurzweiligen Abend im Saal des Lüttringhauser CVJM-Saals. Dass Andreas Stuhlmüller zur Musik von "Minnie, the moocher" ans Mikrofon trat, hat Lüttringhausens Bezirksbürgermeister wohl auch noch nicht erlebt. Genau wie Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz gratulierte er dem Heimatbund vor Programmbeginn. "Dass sich jemand dem Anliegen Heimat annimmt, kann man heute gar nicht hoch genug einschätzen", hob Stuhlmüller hervor. Und der OB brachte durch die Blume gesprochen gleich noch ein Geschenk mit. Den Vorschlag der Gemeindeprüfkommission, den letzten Rest der Bürgerdienstleistung auch noch aus dem Lüttringhauser Rathaus zu verbannen, werde er nicht mittragen. "Ich bin doch nicht lebensmüde und stelle das in Frage, was hier in Lüttringhausen noch möglich ist", sagte Mast-Weisz zu und dankte dem Heimatbund für seinen "unermüdlichen Einsatz für den Stadtteil."

Genug der Worte, jetzt übernahmen die "Mäuse" das Zepter, setzten dabei auf das bewährte Konzept und sparten nicht mit Lokalkolorit. Da wurde das Lütterkuser Kult-Eiscafé Belfi zum Running-Gag, die Lüttringhauser Eiche zum Zankapfel, und klar war man sich im "Dorf", dass Remscheid sowieso der blanke Horror sei. Sowohl Fans der Improvisationskünstler vom Rhein, als auch "Ersttäter" lachten sich schlapp über den Gebärdendolmetscher, der das Expertengespräch zwischen Frau Hacke-Voll und Herrn Morgen-Schweiß simultan übersetzte. Und auch beim Geburtstagsauftritt in Lüttringhausen gab's kein Erbarmen, wenn es darum ging, Mitspieler aus dem Publikum auszugucken und auf die Bühne zu zerren. Dabei stahlen Peter und Christa den wortgewandten Protagonisten fast ein wenig die Schau. Denn das Lüttringhauser Ehepaar zierte sich nicht und plauderte bereitwillig aus seinem Leben. Diese Geschichte wurde alsdann mit abstrusen Wendungen zum Brüller des Abends. Wer die Springmäuse kennt, weiß um die Qualitäten von Sandra Sprünken, Gilly Alfeo und Norbert Frieling. Doch auch Springmaus-Newcomer Ben Hartwig war in Sachen Schlagfertigkeit eine Wucht und machte eine famose Figur - vor allem als Baum.

(RP)
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