Remscheid Handarbeiten, Plätzchen und Posaunenklang

Remscheid · In den 34 Jahren seines Bestehens öffnete der Ideelle Weihnachtsmarkt erstmals im Vaßbendersaal.

 Selbstgefertigtes gab es beim Ideellen Weihnachtsmarkt.

Selbstgefertigtes gab es beim Ideellen Weihnachtsmarkt.

Foto: hertgen

Nach 34 Jahren erlebte der Ideelle Weihnachtsmarkt an der Remscheider Stadtkirche gestern eine Zäsur. Wo sich in der Spitze einst Verkaufsstände auf dem Vaßbenderplatz bis zum Markt dicht an dicht reihten, fand die Veranstaltung der Evangelischen Stadtkirchengemeinde diesmal weitestgehend "indoor" statt.

"Dieses Jahr ist alles anders", sagte dann auch Pfarrer i.R. Hans-Günther Korb der Morgenpost. Weil sich nur elf Gruppierungen für den Markt angemeldet hatten, beschlossen die Organisatoren, aus dem Weihnachtsmarkt einen Adventsbasar zu machen. Bis auf den Grillstand und das Verkaufszelt des Partnerschaftsvereins Remscheid-Presov verlegten die anderen Vereine und kirchlichen Gruppen den Verkauf ihrer Handarbeiten, selbstgebackenen Plätzchen und Bastelarbeiten in den Vaßbendersaal und den angrenzenden Wintergarten.

Die Teilnehmer konnten dieser Lösung sogar Positives abgewinnen. "Das ist doch gar nicht so schlecht. Wir müssen die Standbesetzung nicht so oft wechseln, weil wir hier im Warmen stehen", sagte Sonja Clouth, Vorsitzende des Trägervereins der Familienbildungsstätte "Die Wiege", die seit vielen Jahren am Markt teilnimmt. Auch die Besucher hielten dem gemeinnützigen Weihnachtsmarkt die Treue. Kaum ein Platz blieb in der im Saal eingerichteten Caféteria frei, wo Ruth Forsbach, bis zum letzten Jahr Kantorin der Stadtkirchengemeinde, am Klavier für musikalische Untermalung sorgte. Trotz des Teilnehmerschwunds hatte die Veranstalterin an einigen Konstanten festgehalten. Wie seit 34 Jahren eröffnete der Posaunenchor der Luther-Kirchengemeinde den Markt und beim Rahmenprogramm in der Kirche sangen der Chor der Stadtkirchengemeinde und das Remscheider Vokalensemble. "Trotzdem ist das alles für mich eine Notlösung. Ich hoffe, dass wir im nächsten Jahr so viele Mitstreiter gewinnen können, dass wir wieder expandieren müssen", bekräftigte Hans-Günther Korb. Ein Schlüssel dazu scheint in dem sehr frühen Anmeldeschluss im September zu liegen. Die Behörden erwarteten eine frühzeitige Mitteilung über die Standverteilung. "Zu diesem frühen Zeitpunkt denkt man aber eher an den vergangenen Sommerurlaub als an Weihnachten", räumte Citykirchen-Pfarrer Martin Rogalla ein. Für manchen der langjährigen Teilnehmer fehle es zudem an ehrenamtlichem Nachwuchs, hatte Pfarrer i.R. Korb erfahren. Die Aktiven seien in einem Alter, in dem das stundenlange Stehen in den Verkaufszelten zunehmend schwerer falle.

(bona)
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