Remscheid Hackenberg wird keine Party-Halle

Remscheid · Verwaltungsvorstand hat sich nach Prüfung festgelegt: Halle am Schulzentrum wird nicht umgebaut und steht der Lenneper Karnevalsgesellschaft nicht zu Verfügung. LKG kritisiert schlechte Infopolitik und fühlt sich hingehalten,

Ein volles Haus, wie hier bei der Pasta-Party beim Röntgenlauf, wird es für die Karnevalisten der LKG in der Halle Hackenberg nicht geben.

Ein volles Haus, wie hier bei der Pasta-Party beim Röntgenlauf, wird es für die Karnevalisten der LKG in der Halle Hackenberg nicht geben.

Foto: NH

Die Halle am Sportzentrum Hackenberg wird nicht so umgebaut, dass sie ab 2019 für die Karnevalsveranstaltungen der Lenneper Karnevalsgesellschaft (LKG) genutzt werden kann. Damit ist auch die Idee vom Tisch, das Gebäude nach einem Umbau auch für Abiturfeiern vermieten zu können. Das berichtete der für Sport und Schule zuständige Dezernent Thomas Neuhaus gestern auf BM-Anfrage.

Wie berichtet, hatte die LKG nach der sturmbedingten kurzfristigen Absage der Altweiber-Party im Festzelt auf dem Jahnplatz im Februar dieses Jahres die Stadt um eine solche Lösung gebeten. Die Politik in der Bezirksvertretung Lennep hatte die Verwaltung aufgefordert, den Vorschlag sorgsam zu prüfen.

Das habe man getan, sagte Neuhaus. Zwei Gründe sprächen aber aus Sicht der Stadt dagegen. Zum einen lasse sich der "Interessenskonflikt" mit den Schulen und den Sportvereinen, die Hauptnutzer der Halle seien, nicht auflösen. Beide hätten der Stadt klar gemacht, dass sie keine Nutzungszeiten in der Halle an die LKG abtreten wollten. Das sei für ihn ein gewichtiges Argument. Schulsport sei eine Pflichtaufgabe, die Bereitstellung von Hallenzeiten für Training und Wettkampf nicht minder wichtig. Zudem vertrete die Verwaltungsspitze die Position, dass die Stadt an der Robert-Schumacher-Straße für einen sechsstelligen Betrag eine gute neue Veranstaltungsfläche für die Brauchtumsvereine errichtet habe. Eine weitere Ausgabe für den Umbau der Halle, für die wiederum Kosten in sechsstelliger Höhe erwartet werden, sei nicht vertretbar.

Die BM sprach mit Neuhaus im Anschluss an ein Pressegespräch, zu dem LKG-Chef Gunther Brockmann und Zeltwirt Tobias Riemann am Nachmittag geladen hatten. Dort beklagten beide, dass sie von der Verwaltung lange im Unklaren gelassen worden seien. Nach zuletzt positiven Signalen in der Sitzung des Schulausschusses im September, in der Neuhaus Sympathie für die Idee einer multifunktionalen Halle gezeigt hatte, habe man nichts mehr von der Stadt gehört. "Es kann nicht sein, dass so mit uns umgegangen wird", sagte Brockmann.

Davon könne keine Rede sein, sagte Neuhaus. Er und Kämmerer Sven Wiertz hätten der LKG einen Termin am Freitag angeboten. Anstatt diesen anzunehmen, sei ein Pressegespräch angesetzt worden.

Damit die Karnevalsfeiern in Lennep weiter stattfinden könnten, sei eine langfristig wettersichere Lösung für die LKG unumgänglich, betonte Brockmann. Eine erneute Absage einer Party, für die im Vorfeld mehr als tausend Karten verkauft worden seien, verkrafte der Zeltwirt Tobias Riemann finanziell nicht. Die LKG sei bereit, die Kosten für die Anschaffung eines Bodenbelages zu tragen, der den Hallenboden in Hackenberg schütze. Lediglich sechs Tage in der Karnevalswoche stünde die Halle dann nicht zur Verfügung.

Neuhaus will die Entscheidung gegen die Hallen-Lösung nicht als Missachtung der Arbeit der LKG verstanden wissen, "Herr Brockmann und Herr Riemann leisten tollen Arbeit." Darum habe man sich viel Mühe mit der Prüfung gemacht.

(hr)
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