Remscheid Gutachten: Beim Wiederaufbau der Turmspitze gibt es Probleme

Remscheid · Weitere Experten prüfen Stabilität des Mannesmann-Turms. Die Ergebnisse liefern die Basis für Entscheidungen, wie es mit dem Denkmal weitergeht.

So läuft der Abbau des Mannesmannturms in Remscheid
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Der blaue Mond wird vorerst nicht wieder aufgehen. Das geht aus einem Gutachten zur Standsicherheit des denkmalgeschützten Mannesmann-Turms an der Burger Straße hervor, das der Stadtverwaltung Remscheid jetzt vorgestellt wurde. Denn das auf Industrieanlagen sowie Turm- und Mastbauten spezialisierte Ingenieurbüro aus Düsseldorf habe nachgewiesen, dass bei einem Wiederaufbau mit Problemen zu rechnen ist, teilte die Stadt gestern mit. Noch müssen Ergebnisse weiterer Prüfungen abgewartet werden, ehe Möglichkeiten eines Erhalts geklärt werden können, sagt Jörg Schubert, Leiter des Bauordnungsamtes.

Wie berichtet, brachte ein Sturm am 31. März den fast 60 Meter hohen Turm mit der kreisrunden Spitze ins Wanken. Burger Straße und der neue Aldi-Markt, auf dessen Gelände das Wahrzeichen steht, wurden gesperrt. Aus Sicherheitsgründen wurde die 18 Meter hohe Spitze demontiert. Das Unternehmen müsse auch für die Reparaturkosten des denkmalgeschützten Bauwerks tragen, hieß es.

Gemeinsam mit der Denkmalbehörde wurde festgelegt, an welchen Stahlelementen nun Proben für eine weitere Untersuchung entnommen werden können. Von der Duisburger Gesellschaft für Schweißtechnik wird anhand dieser Proben in einem Prüfverfahren, dem sogenannten "Kerbschlagbiegeversuch", die Zähigkeit des verwendeten Stahlwerkstoffs festgestellt. Die Ergebnisse werden von allen Beteiligten als eine wesentliche Grundlage für die Zukunft des Baudenkmals angesehen. Sobald sie vorliegen, werden Untere Denkmalbehörde, Bauaufsicht, Eigentümer-Vertreter und der Prüfingenieur das weitere Vorgehen besprechen.

Für den heutigen, in seiner Höhe reduzierten Turm bestehen aus statischer Sicht keine Bedenken, heißt es in dem Gutachten. Forderungen der Denkmalbehörde sowie aus der Politik, der Bevölkerung und engagierten Initiativen zielen allerdings auf die Rekonstruktion des Ausgangszustandes. "Wir wissen um den sehr hohen Stellenwert, den dieses Baudenkmal genießt", sagt Schubert.

Der Mannesmann-Turm fungiert als markante Baufigur einer nach dem Zweiten Weltkrieg wiederauflebenden deutschen Schwerindustrie. Der Werbepylon war einige Jahre zuvor als Turm für eine Industriemesse in Hannover gefertigt worden. Mannesmann ließ ihn 1961 nach Remscheid bringen und dort aufstellen.

(RP)
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