Remscheid Guskis Stele lockt Neugierige an

Remscheid · Sommerausstellung bietet farbenfrohen Malereien und einen Glanzpunkt.

 Bernhard Guski (2. v. r.) erklärt in seiner neuen Werkstatt einigen Besuchern der Ausstellung die neue Friedensstele für den Etapler Platz, die er entworfen hat. Unter den Gästen war auch Stadtkämmerin Isabel Bever (3. v. r.).

Bernhard Guski (2. v. r.) erklärt in seiner neuen Werkstatt einigen Besuchern der Ausstellung die neue Friedensstele für den Etapler Platz, die er entworfen hat. Unter den Gästen war auch Stadtkämmerin Isabel Bever (3. v. r.).

Foto: peter meuter

Bernhard Guski hat ausgebaut, Platz geschaffen für eine neue große Halle. In seiner neuen Werkstatt steht ein vier Meter hoher Koloss: Seine noch unfertige Friedensstele, die in nur wenigen Wochen mitten im viel frequentierten Hückeswagener Zentrum am Etapler Platz aufgestellt werden soll.

Zu Guskis neustem, noch unfertigen Werk zog es am Sonntag anlässlich der Sommerausstellung des Voßhagener Künstlers die meisten Besucher hin. Sie alle wollten das künftige weitere Wahrzeichen der Schloss-Stadt sehen. Noch ist die Stele aus Stahl (nicht Edelstahl) blank poliert, aber bereits zusammengeschraubt. Ein Sechseck als Basis, auf dem sechs vier Meter lange Metallstelzen emporragen. Im oberen Teil hält sie ein sechseckiger Ring zusammen, ebenfalls aus blank poliertem Stahl. Auf dessen Spitze sitzt ein weiß geflügeltes Objekt, das die Friedenstaube symbolisiert. Der 72-jährige Künstler hatte den Stahl nach eigenen Plänen fertigen lassen und die Stelen, Platten und den Ring in seiner Werkstatt nahe der Friedenskapelle unter anderem selbst zusammengeschweißt.

Was noch fehlt, ist die Farbe. Guski baut die Stele wieder auseinander und schickt die Einzelteile in eine galvanische Härterei, anschließend werden sie farbig pulverbeschichtet. Die Stelzen etwa werden blau, rot, gelb, grün, schwarz und weiß und stehen dann für jeweils einen der fünf Kontinente sowie die Antarktis. Doch schon am Sonntag löste das große, beinahe nackte Objekt bei den Besuchern der Ausstellung Emotionen aus - wie Ehrfurcht und Bewunderung. "Das Schöne an diesem Projekt ist", sagte Guski, "dass ich da nicht alleine daran arbeite. Ich bekomme viel Unterstützung, vor allem von meinem Sohn, mit dem ich gemeinsam an der Stele arbeite."

Im Hof zwischen Atelier und Werkstatt spielten während der Ausstellung die Hückeswagener Jazz-Brüder Julian und Roman Wasserfuhr und verliehen Guskis Sommer-Vernissage auch musikalisch die besondere Note. Zur Ausstellung hatte der Künstler aber auch viele weitere Werke in seinem Atelier ausgestellt, in dem sich erneut zahlreiche Freunde, Fans und Gönner tummelten.

Nach einer Zeit der vorwiegend düsteren Nuancen ist bei Guski offenkundig wieder die Farblust erwacht. Werke mit Menschenmassen teilen sich in seinem Atelier die Aufmerksamkeit der Besucher mit Landschaftsmalerei oder Komposita aus architektonischen Gebilden, Momentaufnahmen seiner Urlaubsreisen. "In der jüngsten Zeit sind viele neue Bilder entstanden mit Urlaubsimpressionen", sagte Guski. Der Bildhauer und Maler vermischt seine beiden Leidenschaften eigentlich nie. "Es gibt Zeiten, da konzentriere ich mich nur auf die Malerei und dann nur auf die Bildhauerei. Aber beides gleichzeitig mache ich nicht."

Den Besuchern, die sich angeregt zwischen den Bildern austauschten und über Kunst und Kreation fachsimpelten, zeigten sich von Guskis Sommer-Vernissage einmal mehr begeistert.

(RP)
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