Remscheid Große Gefühle zu feinen Melodien

Remscheid · Das Duo Kelley McRae und Matt Castelein aus New York sang in der Saxo-Bar.

 Kelley McRae und Matt Castelein gaben ein Konzert im Saxo.

Kelley McRae und Matt Castelein gaben ein Konzert im Saxo.

Foto: Jürgen Moll

"There is not a wasted moment with you" oder zu Deutsch "Es gibt keinen vergeudeten Moment mit dir" hätte auch am Mittwochabend das Motto im Saxo lauten können. Der Vers aus dem Song "Let the rest fall through" von Kelley McRae und Matt Castelein passt bestens, um die Stimmung beim Auftritt des Duos in der Bar zu unterstreichen. Vom ersten Lied an hatten die zwei New Yorker das Publikum in ihren Bann gezogen.

Große Gefühle entfachte die Mischung aus McRaes anmutiger Stimme und Casteleins feinen Melodien mit jedem Song aufs Neue. Dabei verstärkte die emotionale, aber dabei stets authentische Art der Musiker die Wirkung ihrer Kompositionen nur noch mehr. Castelein schien ganz in seinem Gitarrenspiel versunken, McRae trug ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht und ihre Augen strahlten regelrecht.

Mehr brauchte es an diesen Abend nicht, um die Besucher zu faszinieren. Während sie bei den Liedern verträumt zuhörten, gab es nach den Stücken lauten Beifall und Jubel, so dass die Zugabe am Ende eines intensiven Konzerterlebnisses natürlich nicht fehlen durfte.

"Hätte man den Hall etwas rausgenommen, hätte man das Konzert sofort aufnehmen und als Live-Album veröffentlichen können", meinte ein Besucher im Anschluss. Stücke wie "Alone" lebten von der makellosen Harmonie zwischen Gitarre und Gesang. Trotz großer Emotionalität zeigten sich die Stücke dennoch leichtfüßig und alles andere als sperrig oder wenig mitreißend, sondern vielmehr ambivalent und dabei doch in sich stimmig komponiert. Gleiches galt auch für "A hard place to find", einem Song mit Vorgeschichte. "Wenn man so viel wie wir auf Tour ist, vergisst man schon einmal, wo man sich gerade befindet", sagt McRae im Vorfeld. Eines Tages sei sie als Beifahrer auf der Autobahn wachgeworden und habe Deutschland mit dem mittleren Westen der USA verwechselt.

Die Anekdoten aus dem Musikerleben verliehen vielen Stücken noch mehr Substanz. So erfuhren die Gäste etwa bei "If you need me", einer gefühlvollen Ballade, dass sie sich regelrecht von selbst geschrieben hat. "Manchmal kommt man mit einem Song nicht so recht voran, hier war es aber ganz anders", erzählte McRae. Das spürte man bei dem Song deutlich, der sich rundum gelungen und äußerst stimmungsvoll als einer der Höhepunkte im Set erwies.

Info Nächstes Konzert in der Saxobar ist am 5. Oktober Ab 20 Uhr wird die Remscheider Hardrock-Band "Ryders" spielen. Der Eintritt ist frei.

(hathi)
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