Remscheid Grillen nur mit Ausweis

Remscheid · In der Freizeitanlage Kuckuck haben unbekannte Griller eine Müllhalde hinterlassen. Das Ordnungsamt will nun seine Strategie ändern.

Elektro-, Gas- oder Holzkohle​: Welcher Grill passt zu mir?
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Welcher Grill passt zu mir?

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Foto: Shutterstock/Sean Locke Photography

Von Millionenschäden, die in NRW durch wildes Grillen in Parkanlagen entstehen, berichtete die BM bereits am Montag. Nun zeigt sich, dass auch Remscheid zu den geschädigten Städten gehört. Vandalen verwüsteten am Wochenende in der Freizeitanlage Kuckuck im Südbezirk eine Sitzbank, als sie glühende Kohlen aus einem Kugel-Grill auf die Bank ausleerten und auch sonst einen Riesendreckhaufen hinterließen. Die engagierte Gruppe um Anlieger Thomas Richter, die sich seit vergangenem Jahr um das Naherholungsgebiet kümmert, dort aufräumt und kleine Veranstaltungen organisiert, sieht ihr Engagement mit Füßen getreten. Als "Kampf gegen Windmühlen" bezeichnet Richter in einer Botschaft an den Vorsitzenden der CDU-Süd, Mathias Heidtmann, den Einsatz für den Kuckuck. Er fühlt sich von der Stadt nicht ausreichend unterstützt.

Heidtmann brachte das Thema am Dienstagabend im Ausschuss für Umwelt und Ordnung zur Sprache. Ordnungsamtschef Jürgen Beckmann hat es auf dem Zettel. "Wir werden ab jetzt die Personalien der Griller erfassen", kündigte Beckmann gestern im BM-Gespräch an. Komme es dann zu Schäden, könne man diese zuordnen. Sollte diese Maßnahme nicht ausreichen, müsse man über ein generelles Grillverbot nachdenken. "So weit sind wir aber noch nicht." Die Aufnahme der Personalien erfordere eine höhe Präsenz seiner Leute an warmen Sommertagen in den Grüngürteln. "Wir müssen sehen, was da leistbar ist."

Bislang ist das Grillen im Kuckuck und auch auch anderen Stellen nicht ausdrücklich erlaubt, es wird aber geduldet. Die Grünfläche im Südbezirk ist dabei der Ort, wo es am häufigsten zu Problemen kommt. Aber auch an der Wuppertalsperre oder an der Trasse des Werkzeugs gibt es immer wieder mal Ärger, berichtet Beckmann.

Die CDU hat bereits im vergangenen Jahr angeregt, mehr öffentliche Grillplätze im Stadtgebiet einzurichten. Bislang gibt es nur einen am Altenhammer im Eschbachtal. In der Verwaltung wird diese Idee kontrovers diskutiert. Halten mehr legale Plätze wirklich die wilden Griller ab? Immerhin muss man sich für das Brutzeln an einen offiziellen Grillplatz erst mal anmelden. Spontane Grillgelage im Freien gehorchen aber anderen Regeln, betreffen eine andere Zielgruppe.

Beckmann kündigte den Politikern an, zur nächsten Sitzung des Ausschusses ein Papier vorzulegen. Die findet allerdings erst nach der Sommerpause statt.

(RP)
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