Remscheid Grandioser Blick auf die Sonnenfinsternis

Remscheid · Der Astronomische Verein Remscheid öffnete gestern die Sternwarte. Durchs Fernrohr erlebten Gäste das seltene Naturschauspiel.

 Gefahrlos die Sonnenfinsternis beobachten konnten Daniel und andere Besucher in der Sternwarte dank guter Filter im großen Fernrohr unter der Kuppel des Turms.

Gefahrlos die Sonnenfinsternis beobachten konnten Daniel und andere Besucher in der Sternwarte dank guter Filter im großen Fernrohr unter der Kuppel des Turms.

Foto: Hertgen, Nico (hn-)

Die Zeichen für eine tolle Sicht auf die partielle Sonnenfinsternis (SoFi) standen gestern sichtlich schlecht. Dicker Nebel hüllte Remscheid in ein tristes Grau. Doch wer ein bisschen Zeit und Geduld mitbrachte, wurde rund um die Kuppel des Bismarckturms entlohnt. Denn immer wieder lichtete sich die Nebeldecke und ermöglichte so ein Blick auf das Naturschauspiel.

"Es wäre ja auch langweilig, die ganze Zeit dasselbe zu sehen. So bleibt die Spannung erhalten", bemerkte Annette Höwekamp, die zusammen mit Freundin Margit Faßbender den Augenblick genoss. "Als Kinder haben wir Glasscheiben mit Kerzenruß geschwärzt", erinnerte sich Höwekamp zurück. Gestern waren die beiden Freundinnen mit den speziellen SoFi-Brillen ausgerüstet, die noch von der Sonnenfinsternis 1999 stammen. "Der Moment, wenn man das miterleben kann, das Gefühl alleine schon ist toll", sagte Faßbender.

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Während die einen von der Kuppel aus das Treiben am Himmel beobachteten, hörten in der Sternenwarte viele Interessierte den Vorträgen zu, die über die Entstehung und Unterschiede der verschiedenen Arten der SoFi aufklärten. Am Fuße des Turms warteten zudem Schüler der Berufsvorbereitungsklasse der Arbeit Remscheid auf eine Nebellücke.

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Foto: ESA/dpa, hpl

"Das ist ein Naturspektakel, das man, wenn man Glück hat, nur zweimal im Leben sehen kann", sagte Besucherin Denise Steeger. Langsam wurde es etwas dunkler und kälter. Kaum, dass sich die Sicht etwas besserte, wurden Smartphone, Tablet-PC oder Kamera für eine Aufnahme gezückt. Je dunkler es wurde, desto ruhiger wurden die Vögel in der Umgebung. Die Tiere nehmen die Lichtveränderung stärker wahr und passen sich entsprechend ihrem Abendrhythmus an.

Peter Stolzen vom Astronomischen Verein Remscheid war mit seinem Equipment gut vorbereitet. Von der ersten Berührung der Sonne vom Mond bis zum höchsten Deckungsgrad von 78 Prozent hat er alles festgehalten, soweit es möglich war. "Der Nebel dient als natürlicher Filter. So können wir auch ohne Schutzbrille sozusagen eine bloße Augenfinsternis erleben", erklärte der Hobbyastronom. "Das ist toll, das auch mal ohne Brille erleben zu können. Im Fernsehen ist es nicht dasselbe", schloss sich Ilsedore Brodmann aus Witten an.

Große Freude herrschte dann, als sich die Nebelbank für einen Moment ganz löste und die Strahlkraft der Sonne deutlich wurde. Kollegial wurden die Schutzbrillen an den Nachbarn weitergereicht. "Das ist interessant. Es sieht genauso wie auf den Bildern aus", befand Lea Güldenring, Schülerin vom Getrud-Bäumer-Gymnasium.

(lupi)
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