Remscheid Geschlechterkampf mit Augenzwinkern

Remscheid · "Treu sein.... das liegt mir nicht" lautet der Titel des Operettenabends in der Klosterkirche.

 Festliche Kleidung darf bei der Operette nicht fehlen. Julian Krüper und Pianistin Nadine Schuster in der Klosterkirche.

Festliche Kleidung darf bei der Operette nicht fehlen. Julian Krüper und Pianistin Nadine Schuster in der Klosterkirche.

Foto: Nico Hertgen

Es ist Muttertags-Sonntag in der Lenneper Klosterkirche und der abendliche Programmpunkt lässt einen gleich zweimal stutzen. "Treu sein... das liegt mir nicht" lautet das Motto, das so gar nicht unseren "guten Moralvorstellungen" entspricht. So lautet der Titel einer Operette mit nur drei Darstellern. Wie soll das gehen? Sehr gut, wie Sopranistin Karola Pavone, Tenor Julian Krüper und Pianistin Nadine Schuster bewiesen. Denn am Ende war das Publikum im gut gefüllten Saal ihnen, entgegen der Ankündigung, treu ergeben.

Das Trio der Mondieu Operettenassekuranz hatte es sich zur Aufgabe gestellt, der Operette zu dem Ruf zurück zu verhelfen, den sie früher hatte: eine vielseitige Mischung, aus Gesang, Theater, Tanz, schnelle Kostümwechsel und viel Ironie. Sie sollte als kurzweilige Unterhaltung dienen, als mondänes Großstadttheater. Die drei Künstler der Operettenassekuranz führten die Zuschauer mit Humor und Charme durch die Aufs und Abs der Liebe, von Hoffnung, Begehren und Glückseligkeit bis zu Betrug und Trennung. Hierbei ließen sie die Korken knallen und brachten das Publikum ständig zum Lachen. Die Künstler waren sich für keinen Witz zu schade und demonstrierten mit vollem Einsatz den Kampf der Geschlechter.

"Die Geschlechter spielen ihr ewiges Spiel unter dem Einsatz krasser Lügen", eröffnete Krüper in seiner Rolle als der selbstverliebte Bartholomäus Saelhuysen. Der Kampf war ein ständiges Gegenspiel zwischen den zickigen, ironischen und verführerischen Tricks der Damen und dem romantischen oder machomäßigen Gehabe des Herrn. Das Ganze war verpackt in Szenen aus verschiedenen Operetten. Angefangen mit den Revuen der zwanziger Jahre über die Weimarer Jazz-Operette bis ins Wiener Zeitalter waren viele Stilformen vertreten. Nach einer gelungenen Show verließen die Darsteller nach zwei Zugaben unter viel Applaus die Bühne. "Es hat mir sehr gut gefallen. Alles war locker aufgebaut und hat Spaß gemacht", sagte Besucherin Margret Wirtz.

(RP)
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