Remscheid Generationswechsel bei Niemeyer

Remscheid · Helmut Niemeyer, Gründer des Remscheider Werkzeugspezialisten, übergibt die Leitung an Söhne.

 Ein Unternehmen, drei Generationen (v.l.) Dirk Niemeyer, Florian und Tobias Niemeyer sowie Firmengründer Helmut Niemeyer.

Ein Unternehmen, drei Generationen (v.l.) Dirk Niemeyer, Florian und Tobias Niemeyer sowie Firmengründer Helmut Niemeyer.

Foto: Jürgen Moll

Helmut Niemeyer ist ein echter Selfmademan. "Vom Dorfjungen zum erfolgreichen Unternehmer" hat er sein Buch genannt, in dem er seine Erinnerungen an eine bemerkenswerte berufliche Karriere und ein erfülltes Familienleben aufgeschrieben hat. Am Wochenende legt der Lüttringhauser sein Lebenswerk nun in die Hände seiner drei Söhne.

Die Helmut Niemeyer GmbH (Heni), ein Spezialist für Werkzeuge und Werkstatteinrichtungen, Systemlieferant und Hersteller von Spezialwerkzeugen, wird von Dirk, Ralf und Torsten Niemeyer fortgeführt. Wie dieses Konstrukt bei der Unternehmensleitung aussehen soll, wurde sorgfältig durchdacht. Alle drei Söhne werden zu gleichberechtigten Geschäftsführern und Gesellschaftern ernannt.

"Mein Vater hat bereits vor zehn Jahren damit begonnen, Aufgaben verantwortlich zu übertragen", erzählt Dirk Niemeyer. Eine Herausforderung wird dabei sein, den Vertrieb wie vom Unternehmensgründer eingeführt, fortzusetzen. Der "Vertriebler aus Leidenschaft" hat nachgerechnet: "Rund fünf Millionen Reisekilometer werde ich in den letzten Jahrzehnten wohl zurückgelegt haben." Als er sich 1971 mit seinem Handelsunternehmen selbstständig machte, stellte er fest, dass er ein guter Verkäufer war, sein vorheriger Arbeitgeber diese Leistung aber nicht mit einer aus seiner Sicht angemessenen Vergütung würdigte. Also packte er sich Qualitätswerkzeuge, von denen es in Remscheid reichlich gab und gibt, in den Kofferraum und fuhr in Eigenregie zur Kundschaft. "Ein Wagnis, bedenkt man, dass ich damals schon Frau und drei kleine Kinder hatte", erinnert sich der heute 77-Jährige.

Die Signale der Kunden waren so ermutigend, dass er seine Firma später in einen Neubau im Industriegebiet Großhülsberg verlagern und vergrößern konnte. Nach wie vor beliefert Heni vor allem Auto-Vertragswerkstätten mit Spezialwerkzeugen. Flexibilität, ein umfassender Service, Qualitäts- und keine Billigprodukte sowie die schnelle Verfügbarkeit durch ein eigenes Lager lautet die Erfolgsformel für langjährige Kundenbeziehungen.

Unterstützt werden die neuen Geschäftsführer durch rund 40, teils langjährige Mitarbeiter. Wenn er die Unternehmensleitung jetzt an seine "fleißigen Jungs" abgibt, hat Helmut Niemeyer ein gutes Gefühl. Sohn Dirk sieht optimistisch in die Zukunft, für die Visionen entwickelt wurden. "Um in dem schnelllebigen Markt bestehen zu können, müssen wir uns verstärkt bei Werkzeugen zur Reparatur von Elektrofahrzeugen gut aufstellen und in diesen Bereich innovative Eigenlösungen entwickeln. Denn das zeichnet uns aus", sagt er. Die dritte Generation ist bei Heni übrigens auch schon am Start. Helmut Niemeyers Enkelsöhne Tobias (25 Jahre) und Florian (20) bringen bereits neue Ideen ins Unternehmen.

(RP)
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