Remscheid Gäste staunen über "Currywurst"-Roboter

Remscheid · Reger Andrang herrschte am Wochenende bei den Tagen der offenen Tür im BZI. Kinder und Jugendliche lernten auch durch Ausprobieren Metall-, Zerspanungs- und Elektrotechnik kennen.

 Mädchen an die Werkbank: Unter den Augen von Heike Wiegand, stellvertretende Leiterin der Nelson-Mandela Schule, übte Sabrina Feilen.

Mädchen an die Werkbank: Unter den Augen von Heike Wiegand, stellvertretende Leiterin der Nelson-Mandela Schule, übte Sabrina Feilen.

Foto: Moll

Das umfangreiche Angebot des Berufsbildungszentrums der Remscheider Metall- und Elektroindustrie (BZI) lernt man am besten persönlich kennen. Dafür war der Tag der offenen Tür am Samstag und Sonntag genau richtig. Hunderte Eltern und Kinder schnupperten bei der Metall-, Zerspanungs-, Elektrotechnik und Co. rein. Dabei konnten die Gäste selbst feilen, Schaltkreise anlegen oder einfach nur staunen, was für moderne Maschinen bei der Computer gestützten numerischen Kontrolltechnik (CNC-Technik) heutzutage zum Einsatz kommen.

In der Werkstatt der Metallverarbeitung herrschte reger Betrieb. Die jüngsten Besucher wollten einmal erleben, wie es ist, Werkstücke aus Metall selbst zu fertigen. Unter Anleitung entstanden dabei die ersten Objekte. Eine der Schülerinnen war die zehnjährige Sabrina, die die fünfte Klasse der Nelson-Mandela-Schule besucht. "Es macht mir sehr viel Spaß, weil ich gerne Sachen zusammenbringe", meinte die Schülerin, als sie aus Draht und Murmeln eine Eidechse zusammenbaute. Außerdem feilte sie sich aus einer Metallplatte ein Herz zurecht.

Das dürfte auch das Herz vom Werkstattleiter des BZI, Frank Stenchly, höher schlagen lassen. "Unter dem Stichwort Fachkräftemangel versuchen wir natürlich, das Interesse an Berufen der Metall- und Elektroindustrie früh zu wecken", sagte Stenchly. Dazu lädt das BZI regelmäßig Schüler der fünften und achten Klassen ein.

Außerdem bietet es Kurse an, bei denen sich Schüler auf eine Ausbildung vorbereiten können. "Wir haben innerhalb unserer Mitgliedsunternehmen eine hundertprozentige Vermittlungsquote", sagt Stenchly. Viele dieser Unternehmen präsentierten sich direkt beim Tag der offenen Tür, was besonders für Ausbildungssuchende eine Gelegenheit war, Kontakte zu knüpfen.

In der Elektrotechnik herrschte zwar weniger Andrang vor, dafür war aber höchste Konzentration spürbar. Manchmal zeigte sich ein Staunen in den Gesichtern der jüngeren Besucher. Vor allem ein Roboterarm der Firma Spinner war ein echter Hingucker. Der Greifarm bugsierte eine Wurst in eine Currywurst-Schneidemaschine und zeigte augenzwinkernd, was CNC-Werkzeugmaschinen theoretisch alles an Aufgaben in der Industrie übernehmen können - vorausgesetzt man kann sie bedienen. Auch für Facharbeiter, die sich spezialisieren möchten, ist das BZI mit seinen Fortbildungsmaßnahmen der passende Ansprechpartner.

30 Ausbildungsleiter und 70 freie Dozenten betreuten die bis zu 4500 Schüler und Auszubildenden, die jährlich ein Angebot des BZI wahrnehmen. "Unsere Kapazitäten sind voll ausgelastet", bilanziert Stenchly. Für die Zukunft plant man Erweiterungen, die aber noch nicht spruchreif seien.

(RP)
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