Remscheid Gäste logieren bald im Gerichtsgebäude

Remscheid · Wuppertaler Firma Küpper kauft das denkmalgeschützte Amtsgebäude in Lennep und baut es in ein Boardinghaus um.

 Das Amtsgericht in Lennep hat einen neuen Eigentümer. Viele Jahre hat das Gebäude leer gestanden.

Das Amtsgericht in Lennep hat einen neuen Eigentümer. Viele Jahre hat das Gebäude leer gestanden.

Foto: Nico Hertgen

Das ehemalige Amtsgerichtsgebäude in Lennep hat einen neuen Eigentümer und eine neue Zukunft. Die Wuppertaler Firmengruppe Küpper Bros. Produkt- und Projektentwicklung, die sich auf die Revitalisierung von Bestandsimmobilien spezialisiert hat, plant, in dem Baudenkmal ein Boardinghaus einzurichten. Die Investoren sind vom Objekt, aber auch von Lennep als Standort im Aufwind und von der Lage begeistert.

"Die Nähe zum Bahnhof, der Gartenanteil und die Stellplätze am Haus waren einige der ausschlaggebenden Faktoren, das Gebäude zu erwerben", sagt Thilo Küpper, neben seinem Bruder Boris einer der geschäftsführenden Gesellschafter. "Außerdem haben wir uns in das Gebäude verliebt. Es ist in einem guten Zustand, hat prächtige Stuckdecken, ein schönes Treppenhaus und so außergewöhnliche Elemente wie einen Tresor", schwärmt er von dem Neuerwerb.

Wie berichtet, hatte der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW die Immobilie nach Auszug der Behörde zum Verkauf angeboten. Die Firmengruppe Küpper wurde so auf das Objekt aufmerksam. "Wir haben dann bei den Bieterrunden mitgemacht", berichtet Thilo Küpper. Und schon schwirrten Ideen in den Köpfen der Firmenchefs, welche Neunutzung in dem alten Gemäuer denkbar wären.

"Im Bergischen Land gibt es unter den Unternehmen viele Global Player und Weltmarktführer", sagt der Chef. Und die benötigen oftmals ein entsprechendes Domizil für Mitarbeiter auf Zeit. Genau diesen Zweck soll das Boardinghaus erfüllen. Es ist kein Hotel oder Ferienappartement-Haus, sondern ein Beherbergungsbetrieb, in dem Zimmer und Appartments mit hotelähnlichen Leistungen an Langzeitgäste vermietet werden. "Das können Monteure sein oder Mitarbeiter aus den oberen Firmenetagen", sagt Thilo Küpper. Ob sein Unternehmen auch als Betreiber auftritt, werde noch geprüft. Für Dienstleistungen wie Reinigung und Bewirtung werde man starke, gute Partner suchen.

Ein Nutzungskonzept sei in Arbeit. Denkbar sei, im Erdgeschoss und in der Beletage höherwertige Suiten einzurichten, im Souterrain und Dachgeschoss etwas preiswertere Bleiben. Absprachen mit der Denkmalbehörde laufen bereits. "Wir wollen alles behutsam umstrukturieren, um den Charakter des Gebäudes zu erhalten." Geprüft werde, einen Aufzug einzubauen, um eine Barrierefreiheit zu gewährleisten - falls dies der Denkmalschutz zulasse. Für die Umbauzeit werden vier Monate einkalkuliert. Für die Firmengruppe Küpper ist es das erste Objekt in Remscheid. Für die Geschäftsführer ist Lennep der "stärkere Standort mit hoher Attraktivität unter den Stadtteilen" mit einem sehr schönen historischen Stadtkern. Auch das sich etwas im alten Bahnhofsgebäude tut, wo das Ehepaar Brögelmann ein Gesundheitszentrum einrichtet, sowie die Wiederbelebung des ehemaligen Hertie-Gebäudes und den geplanten DOC-Bau habe man registriert.

(RP)
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