Remscheid Gärten und Parks sollen DOC begrünen

Remscheid · Architekt Jon Pickard stellte gestern im Rat die neuen Pläne für das Einkaufscenter vor. Der Rat applaudierte.

 Blick auf das DOC im Bereich Wupperstraße. In Höhe der Franz-Heinrich-Straße ist ein Eingangsbereich vorgesehen, Eine Treppe führt hinein in das Einkaufsdorf.

Blick auf das DOC im Bereich Wupperstraße. In Höhe der Franz-Heinrich-Straße ist ein Eingangsbereich vorgesehen, Eine Treppe führt hinein in das Einkaufsdorf.

Foto: RPO

DOC-Investor McArthurGlen stellte gestern Abend gemeinsam mit dem neu beauftragten Architekturbüro Pickard Chilton aus dem US-amerikanischen New Haven den aktuellen Planentwurf für das in Lennep geplante Designer Outlet Center zu Beginn der Ratssitzung vor. Nimmt man den spontanen Applaus nach der Präsentation als Barometer, ist die Politik mit Ausnahme der Fraktion der Linken als erklärter Gegner des Projekts vom veränderten Konzept sehr angetan. Jon Pickard persönlich reiste nach Remscheid, um die Ideen vorzustellen.

Sein Credo: "Lennep ist ein so wunderschöner Ort - wir werden alles tun, um diesen Charakter zu bewahren." Soll heißen: Das Einkaufscenter soll kein in sich abgeschlossener Fremdkörper, sondern ein integrierter Bereich im Stadtteil werden. So wird in den neu entstehenden Shoppingstraßen die prägende Sichtachse zum Turm der evangelischen Stadtkirche hergestellt werden. Zudem soll sich die bergische Landschaft mit ihrem üppigem Grün innerhalb des Outlets widerspiegeln.

 Einer von drei Vorschlägen für die Gestaltung des Eingangs- und Übergangsbereiches im Bereich der Altstadt. Auch hier stehen Bäume.

Einer von drei Vorschlägen für die Gestaltung des Eingangs- und Übergangsbereiches im Bereich der Altstadt. Auch hier stehen Bäume.

Foto: RPO

Auch die Topografie wird mit verschiedenen Höhen, die zum Beispiel durch Treppenaufgänge erreicht werden, aufgegriffen. Man wolle sich an der bestehenden Formsprache des Altstadtkerns, am Rhythmus der Bauweise und an den verwinkelten Straßenzügen orientieren, dabei aber keinesfalls eine Kopie herstellen, betonte Pickard. Als "Juwel" sieht der Amerikaner die denkmalgeschützte Feuerwache. Bei einem Gespräch mit den Lenneper Brandbekämpfern habe ihn sehr beeindruckt, wie stolz sie auf ihre Arbeit, aber auch auf ihr Domizil seien. "Das wollen wir respektieren", betonte er und will das Gerätehaus nach umfangreicher Sanierung besonders herausstellen. Für die zahlreichen Lenneper und besonders die Vertreter der DOC-kritischen Bürgerinitiative Lennep, die die Sitzung verfolgten, waren die Ausführungen zur Gestaltung des Parkhauses von großer Bedeutung. Auf dieses umstrittene Thema ging Jon Pickard ausführlich ein. Die Tatsache, dass der Kirmesplatz als vorgesehener Ort für 1500 Stellplätze unterhalb der angrenzenden Brehmstraße liegt, machen sich die Architekten zunutze. Über die gesamte Straßenlänge soll ein Wall angeschüttet und begrünt werden, der die Parkgarage von dieser Seite optisch verschwinden lässt. Auf der Seite der Röntgenstraße wird die Parkhauswand komplett begrünt. Verschiedene Anregungen gab er weiterhin für den "Lennep Platz" als bedeutsamer Übergang vom Designer Outlet in den Ortskern. An diesem zentralen Punkt wolle man anhand der vorliegenden Ideen mit den Bürgern in einer Zukunftswerkstatt arbeiten, erklärte Stadtplaner Robin Denstorff. Sowohl CDU-Fraktionsvorsitzender Jens Nettekoven als auch Sven Wolf in gleicher Funktion für die SPD bewerteten die neue Planvariante positiv. "Ich finde bemerkenswert, dass wir nicht mehr über das ´Ob` reden, sondern über das ´Wie`einsteigen", sagte Wolf.

(RP)
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