Remscheid Früh zurück in den Job dank ElterngeldPlus

Remscheid · Viele Mütter und Väter haben Fragen zu der Förderung. Bernd Bündgen von Pro Familia zeigt auf, für wen sie Vorteile bietet.

 Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Vom Staat gibt es finanzielle Unterstützung in Form des "Elterngeld Plus".

Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Vom Staat gibt es finanzielle Unterstützung in Form des "Elterngeld Plus".

Foto: Ralf Hirschberger (archiv)

Wenn Familienzuwachs ansteht, geht es nicht nur um die anschaffung von Kinderzimmermöbeln oder später die Kita-Unterbringung, sondern auch um die finanzielle Situation.

Mit dem neuen ElterngeldPlus, das für Geburten ab dem 1. Juli 2015 gilt, sollen Eltern flexibler bei Betreuung und Arbeit sein. Die neue Möglichkeit der finanziellen Unterstützung beschäftigt bereits jetzt viele werdende Eltern in Remscheid, sagt Sozialpädagoge Bernd Bündgen von der Remscheider Familienberatungsstelle Pro Familia. Er berät Frauen in der kostenlosen Schwangerenberatungen, auf die Mütter einen Rechtsanspruch haben. "Das ElterngeldPlus ist eine Option, die man wählen kann, aber die nicht für alle interessant ist", erklärt Bündgen.

In diesem Jahr kommt es bei etwa 400 bis 450 Geburten in Remscheid infrage. Obwohl sich viele bereits vor dem Gespräch zum Thema informiert haben, stellen sich trotzdem die Fragen, wo der Unterschied liegt und ob es sich für einen selbst lohnt. Bündgen erklärt die neue Option, die vor allem für Frauen interessant ist, die früh wieder arbeiten wollen oder müssen.

Dauer

Das normale Elterngeld gibt es auch weiterhin. Es kann bis zu zwölf Monaten nach der Geburt bezogen werden und richtet sich nach der Einkommenshöhe vor der Geburt. Wenn der Partner auch zwei Monate Elternzeit nimmt, erhöht sich der Anspruch auf maximal 14 Monate.

Das ändert sich mit dem ElterngeldPlus. Hier kann man für jeden Monat individuell entscheiden, ob man das normale Elterngeld bezieht oder aus einem Monat Elterngeld zwei Monate ElterngeldPlus macht, in denen man dann nur die Hälfte der Summe vom Elterngeld erhält. Damit erhöht sich die Dauer auf 24 Monate.

Teilzeitarbeit

Mit dem ElterngeldPlus lässt sich das Teilzeitarbeiten besser verbinden. Man muss aber nicht arbeiten, um das Geld zu erhalten, betont Bündgen. Man kann frei wählen, ob man ein paar Stunden in der Woche beruflich aktiv sein möchte oder nicht, ohne einen Teil des Elterngeldanspruches zu verlieren. Ziel ist es, einen früheren Wiedereintritt in die Arbeitswelt zu fördern. "Das wollen aber nicht immer alle Frauen", erzählt Bündgen.

Partnerschaftsbonus

Auch neu ab dem 1. Juli 2015: Gehen beide Elternteile parallel vier Monate zwischen 25 und 30 Wochenstunden, erhalten sie für vier weitere Monate ElterngeldPlus. "Viele Paare in Remscheid arbeiten im Schichtdienst", merkt Bündgen an, sodass er nicht glaubt, dass diese Neuerung oft in Anspruch genommen wird.

(RP)
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