Remscheid Frische Kunst und alte Meister

Remscheid · Werke von Edgar Hofschen und Klaus Fußmann zeigt Gerd Wroblowski in seiner Sommerausstellung.

 Neben Malerei zeigt Gerd Wroblowski auch Skulpturen in seiner Sommerausstellung.

Neben Malerei zeigt Gerd Wroblowski auch Skulpturen in seiner Sommerausstellung.

Foto: Jürgen Moll

Gut zweihundert Meter liegen zwischen dem alten und dem neuen Standort der Galerie von Gerd Wroblowski. Vor anderthalb Jahren zog er auf der oberen Alleestraße um. "Ich bin froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe", sagt der Galerist und Maler. Die Anzahl der Besucher habe sich deutlich erhöht. Der große, helle Raum wirke auf viele Besucher verlockender, um auch mal eben zu schauen, was es in der Galerie alles zu sehen gibt. Die Wahrnehmung seines Geschäfts habe sich so deutlich erhöht. Nicht weil der Galerist mit dem Wechsel der Räume sein Programm an Kunst grundlegend geändert hätte. Es ist schlicht die Lage im Erdgeschoss, die für mehr Publikumsverkehr sorgt. Den alten Standort erreichte der Kunde nur über mehrere Stufen einer zweiteiligen Treppe, um in die Ausstellungsräume zu gelangen. Das neue Geschäft weist keine architektonischen Barrieren mehr auf, um mit Kunst schnell in Berührung kommen zu können.

Im Rhythmus von etwa zwei Jahren veranstaltet Wroblowski eine Sommerausstellung. Er zeigt neue Werke von Künstlern, die er in seiner Galerie immer wieder ausgestellt hat, und auch Maler, die zum ersten Mal in Remscheid zu sehen sind. Klaus Fußmann zum Beispiel. Fußmann zählt zu den konsequenten Vertretern der gegenständlichen Malerei in Zeiten der Postmoderne. Landschaften und Stillleben stellt Wroblowski von ihm aus. Auf dem Kunstmarkt besitzt Fußmann großes Ansehen. Namhafte Galeristen vertreten ihn.

Wie kommt Wroblowski an solche Werke und holt sie nach Remscheid? Über sein Netzwerk, das er über Jahre gepflegt hat. Bei Fußmann in Berlin persönlich anzuklopfen wäre vergeblich gewesen. Wroblowski kennt aber den Agenten von Janosch, mit dem er gemeinsam große Ausstellungen kuratierte. Der wiederum sammelt Bilder von Fußmann. Also stellt Wroblowski dessen Sammlung aus.

Dass er mit diesen Werken auch den Geschmack seiner Kundschaft trifft, zeigen die roten Punkte an den Preisschildern. Das teuerste Bild ist bereits für über 9000 Euro verkauft. Es gibt aber auch den kleinen Fußmann für 200 Euro.

Dem Holländer Ron von der Werf, ein Vertreter der collagehaften Malerie, hält Wroblowski schon lange die Treue. Neu entdeckt bei einer Messe in Karlsruhe hat er die Kollegin Marika Wille-Jais. Die Lehrerin für Aktzeichnen zeigt unter anderem expressionistisch wuchtige Arbeiten. Wroblowski präsentiert bei der Sommerausstellung auch Werke seines Freundes und Malerkollegen Edgar Hofschen. Der im vorigen Jahr verstorbene Radevormwalder gehört zu den herausragenden Künstlern der Nachkriegszeit in Deutschland. Ein Großer. Wroblowski hat ihn gesammelt und bietet nun Aquarelle und andere Arbeiten von ihm an. Skulpturen, große und kleine, sind zu sehen. Wroblowski hat eine Auswahl von Arbeiten unterschiedlicher Bildhauer in seinem Laden versammelt.

Und natürlich immer noch Drei-D- Bilder von Werner Rizzi. Mit Rizzi feierte Wroblowski die größten Ausstellungserfolge in seiner Galerie, zu der auch die Altstadtgalerie in Lennep gehört.

Info Bis 31. September hängen die Werke in Remscheid, Alleestraße 83.

(RP)
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