Wuppertal Zoo: Tuffi tritt in große Fußstapfen

Wuppertal · Die Kleine kam in der Nacht zu Mittwoch mit einem großen "Törö" im Elefantenhaus zur Welt. Mutter Sabie hatte nach kurzer Geburt das Ereignis lautstark verkündet. Das Elefantenmädchen zog schon gestern viele Besucher an.

 Elefantennachwuchs im Zoo Wuppertal: Tuffi, von der Mama liebevoll umrüsselt.

Elefantennachwuchs im Zoo Wuppertal: Tuffi, von der Mama liebevoll umrüsselt.

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2016 scheint ein ganz besonderes Jahr in der Wuppertaler Stadtgeschichte zu werden, denn in diesem Jahr gibt es nicht nur die neue Schwebebahn, sondern seit Mittwoch um 0.35 Uhr auch eine neue Tuffi. Am 21. Juli 1950 sprang der Zirkuselefant Tuffi aus der Schwebebahn und überstand den Sturz in die Wupper fast unverletzt. Ob das Elefantenmädchen gleichen Namens, das nun im Wuppertaler Zoo geboren wurde, ähnliche Abenteuer erleben wird, muss sich noch herausstellen. Doch eines scheint sicher: Die neue Tuffi hat die Herzen ihrer Tierpfleger im Sturm erobert.

Wanderlustig wie einst ihre Namenspatin scheint Tuffi schon zu sein. Bereits um 1 Uhr stand das Kalb in der Nacht zum Mittwoch auf den eigenen Beinen und trank um 2.38 Uhr zum ersten Mal bei seiner Mutter Milch, berichtet der Zoo. Anschließend wanderte sie mit ihrer Mama und der Herde durch das Elefantenhaus.

Wie groß, wie schwer? Das will man auch von kleinen Elefanten bei ihrer Geburt wissen. Doch für das Wiegen gab es gestern noch keine Gelegenheit. "Elefanten sind bei der Geburt zwischen 80 und 120 Kilo schwer. Ein Kilo pro Tag nehmen sie im Schnitt allein durch die Muttermilch zu", erklärt Zoodirektor Arne Lawrenz.

Im Zoo ist die Freude groß, dass Tuffi so schnell Anschluss gefunden hat. "Die Herde hat eine Wagenburg um sie gebildet", sagt der Zoodirektor. Eines drückt die starken Bindungen innerhalb der Elefantenherde besonders deutlich aus: Tuffi trinkt nicht nur die Milch ihrer Mutter, sondern hat in ihrer "Tante" Sweni eine Amme gefunden, bei der sie ebenfalls trinken darf.

Gestern Vormittag war das Elefantenmädchen erstmals mit der Herde für Zoo-Besucher zu sehen. "Das ist schon faszinierend, wie fit sie nach nur einem Tag schon ist", sagt Besucher Frederik P., der sich das Baby gleich ansehen wollte. Dass der Neuzugang im Zoo Tuffi genannt wurde, findet er super: "Das passt richtig gut." Darüber herrschte - zumindest bei den Besuchern gestern Vormittag - Einigkeit. Die Idee dazu kam von den Tierpflegern im Elefantenhaus.

"Tuffi ist das zehnte Elefantenbaby hier", sagt Arne Lawrenz. Deswegen sollte der Name auch etwas Besonderes sein.

Eine enge Verbindung zwischen Tuffi und der Schwebebahn liegt nahe. Wie wäre es denn mit einer Ausfahrt in der neuen Schwebebahn? "Die Fahrt müsste ich Tuffi leider verwehren, denn ein Elefant kann schon aus Gründen des Tierschutzes kein Fahrgast sein", sagt Ulrich Jaeger, Geschäftsführer der WSW mobil GmbH, schmunzelnd.

Grundsätzlich bestehe schon eine Symbiose zwischen Zoo und Schwebebahn, sagt Jaeger, der auf das Zoo-Kombiticket oder das Zoo-Abo verweist, mit denen sich die Erlebnisse von Zoo und Schwebebahn verbinden lassen. Mit Zoodirektor Arne Lawrenz ist sich Ulrich Jaeger einig, dass der Tuffisprung 1950 der letzte in der Geschichte der Schwebebahn bleiben wird. "Ganz sicher aber werden wir uns die eine oder andere gemeinsame Aktion einfallen lassen", sagt Jaeger.

(RP)
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