Wuppertal Wuppertal wählt im Herbst einen OB

Wuppertal · Am 13. September wird in der Stadt über den Oberbürgermeister abgestimmt. Amtsinhaber Jung tritt erneut an.

 Der Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung will bei der Wahl am 13. September sein Amt verteidigen und für eine weitere Wahlperiode an der Spitze der Stadtverwaltung tätig sein.

Der Wuppertaler Oberbürgermeister Peter Jung will bei der Wahl am 13. September sein Amt verteidigen und für eine weitere Wahlperiode an der Spitze der Stadtverwaltung tätig sein.

Foto: WSW

Noch ist von einem heißen Wahlkampf in Wuppertal wenig zu spüren. In etwa fünf Monaten - am 13. September - wird in der Stadt der neue Oberbürgermeister gewählt, doch von einem Wettstreit der politischen Ideen und Konzepte ist in der von einer schwarz-roten Koalition regierten Großstadt wenig zu spüren. Am spannendsten ist derzeit noch die Frage, wen der außerparlamentarische Bürgerdialog Wuppertal 3.0 zum Kandidaten für den Urnengang im Herbst nominiert.

Amtsinhaber Peter Jung (CDU) hat dagegen bereits im November 2012 bekannt gegeben, dass er eine weitere Amtszeit an der Spitze der Stadtverwaltung tätig bleiben möchte. Die Aufforderung der grünen Ratsfraktion im Stadtrat, seine Amtszeit schon ein Jahr früher zu beenden, um den Urnengang mit dem Termin der Wahl des Stadtrates zu synchronisieren, hatte er damals abgelehnt: mit dem Hinweis darauf, dass seine jetzige Amtszeit bis zum 20. Oktober dauert und er mit "voller Kraft" die komplette Periode gestalten wolle.

Auf Seiten der SPD hat Andreas Mucke seinen Hut in den Ring geworfen, nachdem er Ende Januar mit großer Mehrheit von der SPD zum Herausforderer gekürt wurde. Der Kandidat ist Geschäftsführer der Wuppertaler Quartiersentwicklungs GmbH und will neben dem Thema Stadtentwicklung vor allem mit Mobilitäts-, Umwelt- und Kulturpolitik punkten. Auch die Sozial- und Bildungspolitik hat er sich auf die Fahnen geschrieben. Die SPD hofft auf eine Wechselstimmung - dazu sollen ihr angebliche Versäumnisse beim Umbau des Döppersbergs dienen oder der Vorwurf, dass OB Jung kein echtes Programm habe.

Dass die SPD im Stadtrat gemeinsam mit der CDU für die Mehrheiten sorgt, kommt der Partei in der öffentlichen Zustimmung aber nicht gerade entgegen. Zum Forum für die außerparlamentarische Kritik hat sich in den vergangenen Wochen der Bürgerdialog Wuppertal 3.0 entwickelt. In mehreren Diskussionsabenden behandelte die Bewegung Themen, die Wuppertal bewegen, sammelte Vorschläge von Bürgern zur Verbesserung der Stadt und gab sich vor allem total zugewandt und offen für alle Fragestellungen.

Zu den Initiatoren der Bewegung zählt der Unternehmer und IHK-Vizepräsident Jörg Heynkes, der unter anderem das Thema "Elektromobilität" in der Bergischen Großstadt forciert. Auch der Vorsitzende der Wuppertal-Bewegung, Carsten Gerhardt, gehört zu den bekannteren Unterstützern der Initiative. Mit seiner Wuppertal-Bewegung hat er den Umbau einer ehemaligen Bahnstrecke zur Nordbahntrasse - einem etwa 23 Kilometer langen Rad- und Wanderweg - realisiert. Für viele Bürger ist er ein Symbol dafür, was Bürgerengagement erreichen kann. Gerhardt präsentiert sich durchaus eloquent und spart auch nicht mit Kritik an einer Stadtverwaltung, die das Vorhaben nach seiner Ansicht zwar unterstützt, aber auch unnötig verzögert hat.

Heynkes oder Gerhardt - einer der beiden könnte von der Bürgerdialog Wuppertal 3.0 zum OB-Kandidaten gemacht werden. Bislang hält sich die Initiative mit Namen noch zurück und verweist darauf, dass zunächst ein Programm erarbeitet werden soll, bevor Kandidaten genannt würden. Bei der FDP und den Grünen stößt die Initiative aber bereits auf grundsätzliche Zustimmung. Am 21. Mai will die Initiative ihren OB-Aspiranten nominieren.

Als weitere Kandidaten geht für die Linke deren Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Gunhild Böth, ins Rennen. Auch die rechtsradikale Splitterpartei Pro NRW will einen Kandidaten benennen: Für sie soll der frühere Vorsitzende der Jungen Union in Wuppertal, Markus Stranzenbach, antreten. Und für die eher satirisch angehauchte Partei "Die Partei" soll Björn "Hose" Werner aktiv werden. Allen drei Bewerbern dürfte aber vor allem eine Rolle als Streichkandidat zufallen.

(RP)
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