Wuppertal Streit um die Weihnachtsbeleuchtung

Wuppertal · Im Westen von Wuppertal, in Elberfeld, wird noch über die Finanzierung der Straßenbeleuchtung im Advent diskutiert. Im Osten des Tals hingegen bauen die Barmer ihren Lichterzauber an Werth und Johannes-Rau-Platz bereits auf.

 Weihnachtlich beleuchtete Straßen - wie hier am Wall vor dem Umbau - beleben das Geschäft. Doch wer kommt für die Kosten des stimmungsvollen Vergnügens auf?

Weihnachtlich beleuchtete Straßen - wie hier am Wall vor dem Umbau - beleben das Geschäft. Doch wer kommt für die Kosten des stimmungsvollen Vergnügens auf?

Foto: Kurt Keil

In gut einem Monat werden die drei großen Weihnachtsmärkte in der Elberfelder Fußgängerzone, auf dem Laurentiusplatz und auf dem Johannes-Rau-Platz eröffnet. Doch während in Barmen die Vorfreude auf den Lichterzauber, in den 200 000 Euro investiert werden, schon riesengroß ist, wird in Elberfeld noch darüber gestritten, wer für den wohligen und umsatzfördernden Kerzenschimmer sorgen soll.

Die IG 1, Interessenvertretung der Elberfelder Einzelhändler, wollte den Weihnachtsmarkt ursprünglich 2017 erstmals mit einem neuen Partner ausrichten. Dieser Plan scheiterte unter anderem an neuen Richtlinien der Europäischen Union. Es entwickelte sich ein monatelanger Streit, den die Stadt mit einer neuen Ausschreibung der Märkte beendete. Für 2017 erhielt in Elberfeld die Cultura GmbH wieder den Zuschlag, die den Markt schon seit Jahrzehnten ausrichtet. Ungeklärt ist die Frage, wer in diesem Jahr den Schalter für die Weihnachtsbeleuchtung umlegt - beziehungsweise, wer die Kosten für Beleuchtung, Wartung und Montage übernimmt.

Am Verhandlungstisch sitzen wieder die IG 1, die Cultura GmbH und als Vermittler die Stadt. Die Weichnachtsbeleuchtung befindet sich im Besitz der IG 1, die mit Kosten in Höhe von 25 000 bis 30 000 Euro rechnet. Matthias Zenker, Vorstandsmitglied der IG 1, erklärte, dass die Einzelhändler die Beleuchtung gegen ein Entgelt zur Verfügung stellen wollen. Seine Vorstandskollegin Angelika Finkernagel (Galeria Kaufhof) ist zuversichtlich, dass es bald zu einer Einigung kommt.

Hartmut Wilke, Geschäftsführer der Orion Promotion- & Veranstaltungs-Service GmbH und der Cultura GmbH, ist skeptischer. Er sieht die Einzelhändler in der Verantwortung. "Ich habe angeboten, mich zu beteiligen, aber die Weihnachtsbeleuchtung ist das ureigene Interesse des Einzelhandels", sagt Wilke. Die Cultura GmbH sei mit der Organisation des Marktes ausgelastet. Schließlich sei die Vorbereitungszeit wegen der späten Ausschreibung extrem kurz. "Wir mussten schon viele Kompromisse mit den Händlern eingehen", so Wilke.

Für den Elberfelder Einzelhandel ist ein attraktiver Weihnachtsmarkt nach der Wiedereröffnung der B 7 wichtig. Im November und Dezember wird schließlich ein Großteil der Jahresumsätze erzielt.

Ganz anders sieht es. Auf dem Werth sorgt das Projekt Barmer Lichterzauber für Aufbruchstimmung. Die vorbereitenden Arbeiten haben begonnen. Thomas Helbig, Geschäftsführer der ISG Barmen-Werth: "Wenn es optimal läuft, wird der Werth schon beim großen Martinszug am 10. November beleuchtet." Er ist überzeugt, dass der Lichterzauber für Aufmerksamkeit über die Stadtgrenzen hinaus sorgt. Die Lichterkugeln können in verschiedenen Farben angestrahlt werden, vielfältige Effekte ließen sich damit erzielen. Daher sei der Einsatz weit über den Advent hinaus möglich.

Die IG Friedrich-Ebert-Straße sieht sich ebenfalls gut aufgestellt, denn bereits 2016 wurde ein fünfstelliger Betrag in die Beleuchtung investiert.

(RP)
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