Wuppertal Neuer Mieter für die St.-Anna-Klinik?

Wuppertal · Die Stadt Wuppertal will dort zusammen mit den übrigen Städten im Bergischen Städtedreieck, mit Remscheid und Solingen, eine Schule für Notfallsanitäter einrichten. Die vierte Stadt, die an dem Vorhaben teilnimmt, ist Leverkusen.

 Die Schranken sind geschlossen an der teilweise leerstehenden St.-Anna-Klinik. Demnächst könnten sie sich jedoch für Notfallsanitäter heben, die dann dorthin zur Ausbildung kommen.

Die Schranken sind geschlossen an der teilweise leerstehenden St.-Anna-Klinik. Demnächst könnten sie sich jedoch für Notfallsanitäter heben, die dann dorthin zur Ausbildung kommen.

Foto: Stefan Fries

Es ist ein Vier-Städte-Projekt: Die neu zu gründende gemeinsame Notfallsanitäterschule für Wuppertal, Solingen, Remscheid und Leverkusen soll - so die Idee der beteiligten Verwaltungen - in der zum Teil leerstehenden St.-Anna-Klinik an der Vogelsangstraße eingerichtet werden. Am 1. September 2018 soll der erste Ausbildungsjahrgang in der Bergischen Akademie für Rettungsdienst und Notfallmedizin - so der Name der neuen Einrichtung - starten. "Die Klärung der rechtlichen und finanziellen Aspekte ist in vollem Gange", sagt Projektleiterin Judith Haensler von der Stadt Solingen. Auch die Politik müsse natürlich noch Grünes Licht geben.

Aus Sicht der Feuerwehren ist die Einrichtung einer solchen Schule allerdings "ein Muss", wie Andreas Steinhard, stellvertretender Leiter der Wuppertaler Einsatzkräfte, betont. Hintergrund sind die neuen Anforderungen bei der Ausbildung: Das Notfallsanitätergesetz, das seit 1. Januar 2014 bundesweit in Kraft ist, sieht vor, dass Anwärter eine Vollzeitausbildung als Notfallsanitäter absolvieren. Das soll die Notärzte deutlich entlasten. "Es handelt sich um ein vollwertiges Berufsbild", erklärt der Wuppertaler Dezernent Matthias Nocke, der auch für die Feuerwehr zuständig ist. Deshalb habe es schon länger die Überlegung gegeben, für die Bergischen Städte eine gemeinsame Lösung zu finden.

Koordiniert wird das Projekt von Solingen aus, wie Haensler erklärt. Alle vier beteiligten Kommunen konnten Vorschläge für einen Standort einbringen. Die Wahl fiel dann auf die St. Anna-Klinik, die seit dem Auszug der Frauenklinik einige Platzkapazitäten bietet. Wie viel genau die Akademie einnehmen wird, stehe noch nicht fest, so Haensler. "Es werden aber sicher mehrere 1000 Quadratmeter."

Eigentümer des Gebäudes, in dem unter anderem noch die Akademie für Gesundheitsberufe und übergangsweise ein Seniorenheim untergebracht sind, ist der Landschaftsverband Rheinland (LVR), Mieter sind die Cellitinnen. "Die Notfallsanitäterschule würde dann als Untermieter einziehen", so Nocke. Steinhardt: "Und wir Wuppertaler freuen uns natürlich, dass die Einrichtung hier hin kommt."

Bis die Ausbildung starten könne, müsse aber ordentlich umgebaut werden. Vorgeschrieben seien zum Beispiel Simulationsräume. Außerdem bedürfe es einer Nutzungsänderung, wenn aus dem Krankenhaus- ein Schulbetrieb werde, so Steinhard, der aber insgesamt, auch mit Blick auf die Infrastruktur, von "guten Voraussetzungen" spricht. Er hofft, dass sich die beteiligten Stadtverwaltungen nun zügig einigen und auch die Politik ihr Okay dazu gibt.

Wie viele Schüler die dreijährige Ausbildung anfangen werden, könne man zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht sagen. "Wir werden das langsam aufbauen", sagt Steinhard, der von einer "Startphase" von fünf Jahren ausgeht. Ob die Akademie ihren Sitz an der Vogelsangstraße behalte, müsse dann auch noch einmal geprüft werden, so Haensler. "Wir hoffen natürlich, dass sie hier bleibt", so Steinhard.

(RP)
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