Wuppertal "Neue Ufer" plant einen Wupperradweg

Wuppertal · Der Verein möchte den Fluss in der Stadt wieder erlebbar machen - zum Beispiel mit dem Fahrrad. Die Mitglieder stellen ihre Ideen am Dienstag dem Oberbürgermeister bei einem runden Tisch vor. Sie haben den Plan akribisch ausgearbeitet.

Ein Ausflug brachte die Mitglieder des Vereins Neue Ufer im vergangenen Jahr auf die Idee: Es sollte einen durchgehenden Radweg am Wupper-Ufer geben, der auch als Wupper-Radweg ausgezeichnet ist. Bei der Idee ist es nicht geblieben. Der Verein kann der Stadt jetzt fertig ausgearbeitete Pläne für einen Radweg von Beyenburg bis zur Kohlfurth vorlegen. "Zum Teil gibt es ja befahrbare Wege", erläutert Martin Schwefringhaus von Neue Ufer, der die Pläne ausgearbeitet hat. Zum Teil aber müsste man für Radfahrer bessere Bedingungen schaffen und Umwege ausschildern, wenn eine Bebauung die Weiterfahrt am Wasser verhindert.

Von Beyenburg kommend sei derzeit ab Ende der Lenneper Straße "Guerilla-Taktik" nötig, erklärt der erfahrene Radler. Die Vorschläge für Verbesserungen hat er in einer aufwendigen Fleißarbeit zusammengetragen: Anliegerstraßen freigeben, die Nutzung von Fußwegen durch Grünanlagen erlauben, Parkplätze zu Radwegen machen, Tunnel aufhübschen, die Querung großer Straßen erleichtern. "Jeder Knackpunkt ist schon bearbeitet", erklärt Dajana Meier, Vorsitzende von Neue Ufer.

Für einige Stellen hat der Verein sogar kühne Ideen: Am Alten Markt könnte man zunächst die Fußgängertunnel optisch verbessern - und bei Opernaufführungen direkt von der Bühne beschallen. Später könnte eine Fahrradbrücke über die Kreuzung führen - eingehängt ins Schwebebahngerüst.

Auch von der Gerichtsinsel zum künftigen Tanzzentrum könnte eine solche Brücke Radfahrern helfen, dem Wupperlauf zu folgen. Die Dörner Brücke und Adlerbrücke würde der Verein gern für Autos sperren. Damit wären diese Querungen für Radler leichter befahrbar. "Man könnte touristische Hinweise aufstellen", zählt Dajana Meier weitere Möglichkeiten auf. "Und überall gibt es Verbindungen zur Nordbahntrasse", erklärt Martin Schwefringhaus.

Ihre Ideen hatten sie schon im vergangenen Jahr zur Fahrradbeauftragten Norina Peinelt getragen. Die bat den Verein: "Machen Sie einen Plan!" Also hat sich Martin Schwefringhaus drangesetzt. Etwa ein halbes Jahr hat er gebraucht, das eine oder andere Wochenende damit verbracht, ist viele Male zu schwierigen Stellen geradelt, um dort nach Verbesserungsmöglichkeiten zu suchen. Am Ende konnte der Verein zudem den Werkstudenten Yuriy Rymarchuk beim Umweltamt der Stadt beauftragen, die Vorschläge in eine professionelle Planer-Software zu übertragen. Darin liegen verschiedene Ebenen übereinander, Nutzer können bestimmte Punkte anklicken und erhalten weitere Informationen.

Der Verein hat seine Hausarbeiten gemacht, jetzt will er seine Ideen an die Stadt weitergeben. Kommenden Dienstag, 19. April, sind mehrere Fahrrad-Initiativen bei Oberbürgermeister Andreas Mucke zu einem Runden Tisch eingeladen. Die Mitglieder von Neue Ufer sind gespannt auf die Ideen der anderen: "Je mehr Radwege es gibt, desto besser", findet Dajana Meier. *

(RP)
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