Wuppertal Mehr als nur ein Verkehrsmuseum

Wuppertal · Die Stiftung Regionale Verkehrsgeschichte plant das "Forum für Mobilität" in Heckinghausen. Die Ausstellung soll zum Experimentieren einladen und den Blick auch in die Zukunft lenken. Bergische Vereine könnten vom Haus profitieren.

Ob es um die Bergbahn geht, natürlich die Schwebebahn oder bald das autonome Fahren - Wuppertal ist ein Vorreiter, was das Thema Verkehr angeht. "Man war immer bereit, sich Innovationen nicht zu verschließen", sagt Detlef Kamp, Vorsitzender der Stiftung Regionale Verkehrsgeschichte. Das gelte aber nicht nur für die Stadt, sondern für das ganze Bergische Land. O-Busse in Solingen, die steilste Straßenbahnstrecke der Region in Remscheid oder die Bergische Museumsbahn in der Kohlfurth. "Hier war und ist immer etwas los", ergänzt Roland Schmidt vom Vorstand. Verkehrs- und Transportsysteme in erstaunlicher Dichte und Vielfalt, wie kaum sonstwo. Ein geeigneter Ort, das alles in geballter Form zu präsentieren, fehlt aber. Noch. Denn die Stiftung hat konkrete Ideen: Ein Forum für Mobilität.

Das soll viel mehr sein als ein Verkehrsmuseum, nicht nur Rückblicke auf die Historie, sondern auch Ausblicke bieten. "Wir wollen uns von einem klassischen Museum unterscheiden", betont Phillip Möllers von der Verkehrshistorischen Arbeitsgemeinschaft der WSW. Mitmachen sei angesagt und - passend zum Verkehr - ständige Bewegung in den Ausstellungen geplant. Insbesondere, was neue Entwicklungen im Bereich angeht, kündigen die Macher an.

Einen Schwerpunkt soll die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bilden. "Sie sollen animiert werden, sich mit dem Thema Mobilität in kreativer und experimenteller Weise zu befassen."

Seit gut zweieinhalb Jahren trage die Stiftung die Idee mit sich herum, so Kamp. Den Anstoß, schmunzelt er, habe aber ausgerechnet eine "Auswärtige" gegeben, Architektin Prof. Katharina Feldhusen aus Berlin. Einen möglicher Standort wurde auch schon ausgeguckt. Mehrere, derzeit leerstehende Hallen in Heckinghausen (siehe Kasten). "Das wäre ein großartiger Platz", sind Kamp & Co. überzeugt. "Vor allem für große Objekte."

Denn bislang nutzt die Stiftung das alte Umspannwerk in Heckinghausen, um ihren Fundus zu lagern. Vor allem Fotos und Dokumente finden sich dort, wie Original-Bau- und Fahrpläne der Bergbahn oder Wuppertaler Straßenbahnen, aber auch Exponate wie die Front eines alten Büssing-Busses. Doch der Platz, da sind sich alle einig, ist begrenzt. "Wir haben ja noch viel mehr." So hat ein Bastler zum Beispiel ein zwölf Meter langes Modell der Nordbahntrasse zur Verfügung gestellt. Das fristet noch in einem Lager sein Dasein. Auch die große Modelleisenbahn könnte in den Hallen mit Kindern fahren.

Sobald ein Standort gefunden ist, soll es auch eine Machbarkeitsstudie geben. Die Initiatoren hoffen auf Geld aus Fördertöpfen für das Mammutprojekt. Von einem Forum für Mobilität hätten aber alle Vereine im Bergischen Städtedreieck, die sich mit der Verkehrshistorie befassen, etwas. Neben der Stiftung Regionale Verkehrsgeschichte sitzen auch der Bergische Ring und seine Mitglieder sowie die Wirtschaftsförderung mit im Boot. Möllers: "Das Forum wäre sozusagen eine ständige Vertretung für die Vereine."

(RP)
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